Unmöglich, sagt die Vernunft. Zu viel Risiko, sagt die Erfahrung. Sinnlos, sagt der Zweifel. Versuchs trotzdem, flüstert das Herz.

Es gibt viele Gründe, die dich abhalten, deine eigene Mission zu leben. Die Wurzel dafür findest du, wenn du an deine eigenen Wurzeln zurückgehst. Da gibt es Angst, zu versagen oder als Verrückter abgestempelt zu werden. Auch die Angst, andere zu enttäuschen oder die Kontrolle zu verlieren, können dich hindern. Oder Zweifel, nicht die nötige Kraft und Ressourcen zu haben. Ja, am Ende kann es sogar einfach nur Egoismus, Stolz und Bequemlichkeit sein. 

Wenn du dich abhalten lässt, kannst du trotzdem ein bequemes und ruhiges Leben führen. Du wirst irgendwo auch Sinn finden können und Freude haben. Und ja, du wirst vielleicht sogar einen Unterschied machen. Gleichzeitig wirst du eins verpassen: deine Mission. 

Das Tragische daran ist, dass du Potential ungenutzt lässt, dass dein Schöpfer dir mitgegeben hat. Du bringst dich um die persönliche Entwicklung, die deine Mission in dir freisetzt. Und du bringst andere darum, dass deine Fähigkeiten ihrer Not begegnen. In diesem Teil des Buches geht es um mögliche Hindernisse, die verhindern, dass du deine eigene Mission lebst. 


Angst

Angst ist menschlich. Angst ist ein Gefühl, dass jeder kennt. Die Frage ist, was deine Angst mit dir macht. Wirkt sie beschützend oder lähmt sie dich. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum du Angst haben kannst. Manche Menschen haben Angst zu versagen. Andere haben Angst vor Neuem. Es gibt die Angst vor Entscheidungen und davor, die Folgen zu tragen. Und nicht wenige haben Angst davor, andere zu enttäuschen. 

Dabei kann Angst sogar etwas Gutes haben. Schaffst du es, reale von gefühlter Angst zu unterscheiden, kann die Angst sogar hilfreich für dich sein. 

Die negative Seite von Angst kann dich davon abhalten, ein Leben in Freiheit zu leben. Nämlich immer dann, wenn du dich aus Angst von Umständen, Einschränkungen oder anderen Menschen abhängig machst. Für deine eigene Mission brauchst du Mut. Mut bedeutet, das Richtige zu tun, auch wenn du Angst hast. Der Weg aus der Angst geht nur durch die Angst. Du musst dich der Herausforderung stellen.


Zweifel

Genauso wie Angst hat Zweifel unterschiedliche Gesichter. Es gibt Zweifel, der dir hilft, Dinge realistisch einzuschätzen. Und es gibt Zweifel, der etwas Zerstörerisches in sich hat. 

Konstruktiver Zweifel hilft dir, Situationen oder Herausforderungen realistisch zu betrachten. Er hilft dir, die Absicht eines anderen kritisch zu hinterfragen, indem du an seiner Aussage zweifelst. Konstruktiver Zweifel ist das komische Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt. Es hilft dir, einen Moment innezuhalten und die Situation neu zu bewerten. Diese Form des Zweifelns führt zu Vorsicht und hat somit etwas Beschützendes. 

Jesus erwählt uns nicht deshalb, weil wir etwas sind, sondern weil er aus uns etwas machen will.

Im Gegensatz dazu steht die zerstörerische Form des Zweifels. Sie richtet sich gegen die Wahrheit. Du zweifelst an Gott, seiner Autorität, seinem Wort und seinen Gedanken über dich. Diese Form des Zweifels hält dich davon ab, mutig deine Mission zu leben. 

Zweifel sind notwendig, damit du dich realistisch einschätzt. Ein Hauch Selbstzweifel bewahrt dich davor, arrogant zu sein. Gleichzeitig ist es wichtig, dass du Gottes Wahrheit annimmst, gerade wenn dein innerer Kritiker etwas anderes behauptet. Wenn Gott es dir zutraut, darfst du es dir selbst auch zutrauen. Wenn er dich beruft, befähigt er dich auch. Lass es also nicht zu, dass Selbstzweifel dich abhält, Gottes Traum für dein Leben zu verwirklichen. 


Unwissenheit

Es kann sein, dass du es noch nie gehört hast. Dann ist das hier jetzt genau für dich. Gott hat eine Mission für dein Leben, die nur du erfüllen kannst. Deine Fähigkeiten und Talente sind Gottes Zugabe zu deiner Mission. Sie sind der Beweis, dass er dich für eine ganz besondere Mission berufen hat. Du bist kein Zufall. Egal, was du über dich selbst denkst. Egal, was deine Eltern dir gesagt haben. Egal, unter welchen Umständen du gezeugt wurdest. Du bist kein Unfall. Du bist gewollt. Der Schöpfer des Universums hat ein Ja zu deiner Existenz. Er wollte dich, weil es eine Aufgabe gibt, die keiner so gut erfüllen kann wie du. Also hör auf mit Selbstverdammnis, Minderwertigkeitsgefühlen oder Gejammer. Vom ersten Moment an warst du ein Gewinner. Du warst der schnellste unter sieben Millionen Spermien. Einen besseren Start gibt es nicht! 

Du bist kein Zufall. Du bist gewollt. Der Schöpfer des Universums hat ein Ja zu dir. 

Vielleicht weißt du das alles. Du kennst deine Stärken. Für dich habe ich auch eine Botschaft: Gott hat dir diese Stärken und Fähigkeiten geliehen. Sie sind seine Zugabe zu deinem Leben. Du hast sie nicht, um dich groß zu machen, sondern Ihn. 


Prägung

Wie du heute denkst und handelst, ist geprägt durch deine Gene und von deiner Vergangenheit. Die Bezugspersonen deiner Kindheit, bei den meisten die Eltern, spielen hier eine wesentliche Rolle. Sie prägen das, was du über dich, über Gott und deine Mitmenschen denkst. Sie prägen dein „normal.“ Das, was sie in dich hinein gelegt haben, kann zu deinem größten Unterstützer oder zu deinem größten Feind werden. Ihre Vorstellungen und Wünsche an dich können dich davon abhalten, deine ganz persönliche Mission zu leben.

Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.

Gesunde Eltern-Kind-Beziehung führt in Freiheit, nicht in Abhängigkeit. Sie führt dich an den Ort deiner Mission. Sie ist stärken- und nicht schwächenorientiert. Sie ist unterstützend, auch dann, wenn du nicht den Vorstellungen deiner Eltern entsprichst, sondern deine eigene Mission lebst. Lass es nicht zu, dass deine Prägung verhindert, dass du deine Mission entdeckst und lebst. Du bist eine selbstständige Persönlichkeit. Gott braucht dich. Er hat einen eigenen Plan für dich. Wenn du anfängst, deine eigene Mission zu leben, wirst du lernen, „normal“ neu zu definieren. 

Vernunft und Verstand sollten dich niemals davon abhalten, Gott mehr zu vertrauen.

Vernunft

Dein Verstand hilft dir, deine Umwelt logisch wahrzunehmen. Die Vernunft hilft dir dagegen, das Gefühlte und Wahrgenommene zu bewerten. Der Autor Wieslaw Brudzinski fasst es so zusammen: „Der Verstand sieht jeden Unsinn, die Vernunft rät, manches davon zu übersehen.“

Doch bringen dich Vernunft und Verstand deiner Mission näher oder halten sie dich davon ab?

Aus Vernunftsgründen ist es vielleicht nicht sinnvoll, jetzt gerade deine Mission zu leben. Ein Karriereknick wäre unpassend. Oder das Haus ist noch nicht abgezahlt. Dein Verstand sagt dir, dass du für so etwas Verrücktes zu alt bist. Du hast Familie und das wäre ja alles zu unsicher. Oder du bist noch Single, ... 

Der Verstand sieht jeden Unsinn, die Vernunft rät, manches davon zu übersehen.

Ganz bestimmt war es eine der unvernünftigsten Entscheidungen von Petrus, aus dem Boot zu steigen und Jesus entgegenzugehen. Das Meer war so stürmisch, dass seine Freunde selbst im Boot Angst hatten. Wie wahnsinnig ist da die Vorstellung, in dieser Situation aufs Wasser zu gehen. Und trotzdem tat er es. War er lebensmüde? War er durchgedreht? Ich glaube nicht. Was diesen Moment auszeichnete, war eins: Gehorsam. 

„Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.“ Matthäus 14, 29

Ohne Zweifel sind Vernunft und Verstand ein Geschenk Gottes. Trotzdem sollten diese Fähigkeiten dich niemals davon abhalten, Gott mehr zu vertrauen. Seine Gedanken sind höher als deine. Seine Möglichkeiten unbegrenzt. Verwende unbedingt deinen Verstand. Und lass dich nicht abhalten, wenn er zu dir sagt: „Komm.“

„Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen.“ Josef Joubert

Entscheidungen

Kommt Gott immer mit seinem Plan ans Ziel? Ich glaube schon. Manchmal braucht er dafür lange Umwege. Dabei ist dein freier Wille die Variable, die Gott dir in die Hand gibt. Es ist dein Anteil an der Erfüllung seines Traums. Die Bibel erzählt einige Geschichten, wie Gott über Umwege doch ans Ziel kam. Die Geschichte von Jona ist so eine. Oder die Wüstenwanderung des Volkes Israel. Oder die Geschichte von Mose. Gott hatte Abraham vorhergesagt, dass seine Nachkommen 400 Jahre in Ägypten leben und unterdrückt werden würden. Er würde sie dann wieder herausführen. Wenige Jahrzehnte vor Ablauf der 400 Jahre griff Gott aktiv in die Geschichte ein. Auf wundersame Weise überlebte Mose, obwohl in seiner Generation alle Jungs getötet wurden. Und nicht nur das. Er wurde sogar der Enkel des Pharaos. Für mich sieht es aus, als hätte Gott eine diplomatische Auswanderung seines Volkes in der Vorbereitung gehabt. Doch Mose traf eine fatale Entscheidung. Es war für Israel das Jahr 390 in Ägypten, als Mose im Zorn einen Ägypter totschlug und flüchten musste. Ganze 40 Jahre verbrachte er daraufhin in der Wüste. So lange, bis sein Adoptiv-Großvater gestorben war. Erst dann konnte Gott seine Geschichte mit ihm weiter schreiben und Israel aus Ägypten führen. 30 Jahre länger als ursprünglich vorhergesagt, musste Gottes Volk in Ägypten als Sklaven leiden. 

Diese Geschichte ist symbolisch für das, was passiert, wenn du Lebensentscheidungen ohne Gott triffst. Gott wird seine Mission trotzdem ausführen. Aber es kann dazu führen, dass du erst viel später das erfüllst, wozu du eigentlich berufen bist. Für Mose hatte es eine 40-jährige Konsequenz. Ein Bootcamp als Schafhirte in der Wüste. Für das Volk Israel bedeutete es, 30 Jahre länger als Sklaven misshandelt zu werden. Und für die Ägypter bedeuteten es zehn Plagen und der Verlust des eigenen Heeres. 

Was du aus dieser Geschichte lernen kannst? Geh mit Lebensentscheidungen nicht fahrlässig um. Nimm den Heiligen Geist als Berater mit. Bei deiner Partnerwahl, Berufswahl, deiner Familienplanung, deinen Finanzen, deinen Glaubensschritten und bei ganz alltäglichen Dingen. Lass nicht zu, dass du dir selbst durch eine Laune oder ein Gefühl Steine in den Weg legst. 

Ein kleiner Trost an dieser Stelle. Vielleicht hast du so einen Moment in deiner Biographie, den du unendlich bereust. Du wusstest, dass es die falsche Entscheidung ist, und hast es trotzdem getan. Oder du wusstest, was richtig ist, und hattest nicht den Mut diesen Schritt zu gehen. Ich will dir Mut machen. Es ist nie zu spät. Gott kommt ans Ziel. Deine Fehlentscheidungen haben nicht die Macht, Gottes Plan aufzuhalten. Er findet einen Weg, wenn du dich darauf einlässt. 


Beziehungen

Beziehungen können dich in Abhängigkeit oder Freiheit führen. Du bist für Beziehung geschaffen. Du brauchst Beziehungen, um deine Mission zu erfüllen. Auch Gott will Beziehung zu dir. Und er hat dir eine ganze Reihe anderer Menschen zur Seite gestellt. 

Beziehungen haben das Potential, deine Berufung freizusetzen. Sie können dir Rückenwind geben und dich nach vorne bringen. Mit den richtigen Leuten um dich herum wirst du mehr erreichen, als du dir vorstellen kannst. Aber genau hier liegt die Herausforderung. Denn die richtigen Beziehungen sind dafür entscheidend. 

Nicht jeder Bekannte, jeder Freund, jeder Angehörige, jeder Kollege oder Vorgesetzte ist für deine Mission hilfreich. Von Jim Rohn stammt das Zitat: 

„Du bist der Durchschnitt der fünf Personen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“ 

Das stimmt zwar nicht ganz. Es macht trotzdem eine Sache klar: Deine engsten Beziehungen sind entscheidend für dein Leben. Der Psychologe Paul Watzlawick sagte einmal dazu: 

„Man kann in der Wahl seiner Eltern nie vorsichtig genug sein.“ 

Zugegeben: Die ersten Jahre deines Lebens hast du keine Wahl. Du kannst dir deine Eltern nicht aussuchen. Und es kann sein, dass sie im Laufe deines Lebens zu deinen größten Unterstützern oder zu deiner größten Herausforderung werden. Aber schon als Teenager wirst du entscheiden, mit wem du dich umgibst. Du hast Verantwortung für dein Leben und für deine Mission. Achte also genau darauf, mit wem du deine Zeit verbringst. Und überlege dir genau, wer in deinem Leben eine Stimme bekommt. 


Gesunde Beziehungen

Im Arbeitsheft findest du auf Seite 23-24 eine ganze Liste mit Merkmalen, die eine gesunde Beziehung ausmachen. Außerdem gibt es darin Fragen, mit denen du deine Beziehungen auf ihre Gesundheit überprüfen kannst.

Falls du es noch nicht heruntergeladen hast, findest du es hier:

Eine gesunde Beziehung bringt dich nach vorne. Sie baut heute das morgen. Es wird Zeit für einen Realitätscheck! Wenn du willst, geh doch einmal einige Beziehungen durch. Zu deinen Freunden, Bekannten, Angehörigen, Kollegen und Vorgesetzten. Stell dir nacheinander folgende Fragen:
- Wo darfst du echt sein?
- Wer bringt dich weiter?
- Wer feiert mit dir deine Erfolge?
- Wer gibt und nimmt gleichermaßen?
- Wer sagt dir die Wahrheit in Liebe?
- Wer akzeptiert deine Grenzen?

Habe den Mut, in gute Beziehungen zu investieren und dich von ungesunden zu trennen. Auch wenn es anfangs schmerzhaft ist, wirst du mit der Zeit merken, wie viel Kraft diese Entscheidung freisetzt. Eins ist wahr: Es gibt Beziehungen, die du nicht ändern kannst. Aber über die allermeisten kannst du freiwillig entscheiden.


Sicherheit

Der sicherste Ort auf Erden ist im Zentrum von Gottes Willen.

Was für ein starkes Zitat! Corrie ten Boom rettete während des Zweiten Weltkriegs unzähligen Juden das Leben, indem sie sie versteckte. Als es aufflog, kamen sie und ihre Schwester dafür ins Konzentrationslager. Ihre Schwester kam zu Tode, sie überlebte die Qualen. Nach dieser Erfahrung schrieb sie dieses Zitat. 

Auf was setzt du dein Vertrauen? Was gibt dir Sicherheit? Es gibt viele Gründe, deine Mission einfach zu ignorieren und lieber ein Leben in Sicherheit zu führen. Finanziell abgesichert. Sicherer Arbeitsplatz. Gesundheitlich abgesichert. Sicher in Familie und Freundeskreis. Sicher in der eigenen Kultur. 

Wenn Corrie ten Boom recht hat, ist das alles nur eine Scheinsicherheit. Der sicherste Ort ist da, wo Gott dich haben will. Dort, wo du deine ganz persönliche Mission lebst. Bedeutet das, dass du auf jeden Fall all das aufgeben musst, um deine Mission zu leben? Ganz sicher nicht. Vielmehr geht es um die Bereitschaft, all diese vermeintlichen Sicherheiten, Gottes Traum zu unterstellen. Es geht um deine Herzenshaltung. Es geht darum, dass du im Willen Gottes deine Sicherheit verankerst. Wirst du immer vor Schicksalsschlägen bewahrt bleiben? Nein, ganz sicher nicht. 


Rückschläge

Dein Umgang mit Rückschlägen wird darüber entscheiden, ob du langfristig erfolgreich deine Mission leben wirst oder nicht. Erfolgreich zu sein bedeutet, immer einmal mehr aufzustehen, als hinzufallen. Wenn du deine Mission leben willst, kannst du es dir nicht erlauben, liegen zu bleiben. 

Dabei ist Misserfolg und Erfolg kein Indikator dafür, ob du im Willen Gottes unterwegs bist. Liest du die Apostelgeschichte, wird dir schnell klar, dass die ersten Christen jede Menge Rückschläge einzustecken hatten. Petrus saß im Gefängnis, nicht nur einmal. Paulus erlitt Schiffbruch und wurde dann auch noch von einer Schlange gebissen. Wenn man den Überlieferungen glaubt, sind elf der zwölf Apostel einen Märtyrertod gestorben. Erfolg könnte man auch anders definieren. 

Wenn du dich auf den Weg machst, um deine ganz persönliche Mission zu leben, werden dir ganz sicher offene Türen begegnen. Du wirst mit himmlischem Rückenwind vorwärtsgehen. Du wirst sehen, wie Unmögliches möglich wird. Die Wahrheit ist aber auch, dass es Zeiten geben wird, in denen es sich anfühlt, als wäre Gott nicht auf deiner Seite. Zeiten, in der Türen verschlossen sind. Zeiten, in denen dir eine scharfe Brise entgegenweht. Zeiten, in denen deine Berufung vielleicht das einzige ist, was dich auf Kurs hält. Diese Welt ist nicht der Himmel. Manchmal wirst du dich auf der Reise entmutigt fühlen. Es kann sogar sein, dass du den Kurs korrigieren und einen Umweg in Kauf nehmen musst. Das alles ändert nichts an Gottes Versprechen. Selbst die größte Niederlage kann Gott zum strahlenden Sieg machen. Genau so eine Geschichte erzählen das Kreuz von Jesus und das leere Grab. 

Lass es nicht zu, dass Verletzungen, schlechte Erfahrungen oder Rückschläge dich davon abhalten, deine Mission zu leben. Sie sind vielmehr Glaubensschritte. Steine, die dir im Weg liegen, werden so zu Entwicklungsstufen deiner Persönlichkeit. 


Erwartungen

Deine persönlichen Erfahrungen und Überzeugungen führen zu deiner Erwartung. Sie beschreiben deine Zukunft so, wie du sie dir vorstellst. Oder so, wie du sie gerne hättest. Erwartung ist viel mehr als nur ein Wunsch. Wird sie nicht erfüllt, führt das schnell zu Enttäuschung. 

Wenn es um deine ganz persönliche Mission geht, ist das Bild noch etwas komplexer. Denn nicht nur deine Erwartungen beeinflussen dein Denken, sondern auch die, der anderen. Deine Familie, deine Freunde, deine Kollegen, dein Chef, die Gesellschaft, die Gemeinde. Alle haben Erwartungen an dich. Solange du sie erfüllst, wirst du wenig davon mitbekommen. Kommt aber der Moment, in dem deine Entscheidung nicht mit ihren Erwartungen übereinstimmt, führt dies zu Spannung. Sei dir bewusst, dass du niemals die Erwartung aller anderen erfüllen wirst, auch nicht deine eigenen. Du wirst immer wieder in diesem Spannungsfeld leben. Erwachsen zu sein bedeutet, mit den Spannungen des Lebens zurechtzukommen. 

Machst du dich auf den Weg, solltest du dich wundern, wenn keine Spannungen entstehen. Menschen, die dir bisher wichtig waren, werden nicht verstehen, warum du dich so entschieden hast. Sie werden dir unter Umständen sogar Böswille unterstellen. Einige werden mitkommen und andere werden zurückbleiben. Und das ist gut so. Auf der Reise werden dir neue Menschen begegnen, die dich begleiten. Du wirst erstaunt sein, welche wundersamen Begegnungen auf dich warten. Wenn du deine Mission lebst, ist weder deine eigene Erwartung wichtig noch die der anderen. Was Gott von dir erwartet, wird darüber entscheiden, ob du seinen Traum für dein Leben lebst oder nicht. 


Kontrolle

Deine Mission ist mehr als Selbstverwirklichung. Sie ist verankert in der Überzeugung, dass Gott für dein Leben einen Plan hat. Du hast einiges in der Hand. Aber vieles eben auch nicht. Um ihn zu leben, musst du bereit sein, diesen Plan über deine eigene Vorstellung zu stellen. Es mag sich gut anfühlen, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Es kann dir auch ein sicheres Gefühl geben, wenn du die Umstände um dich herum oder andere kontrollieren kannst. Denn das Bedürfnis nach Kontrolle ist ganz eng verbunden mit dem Wunsch nach Sicherheit. Doch wie du weiter oben schon gelernt hast, ist der sicherste Ort eben nicht der, den du kontrollierst.

Das Gute ist, dass der Schöpfer des Universums nie die Kontrolle verliert. 

Der sicherste Ort auf Erden ist im Zentrum von Gottes Willen. Es wird Zeiten geben, in denen du das Empfinden hast, dass dir alles aus den Händen gleitet. Es wird Zeiten der Unsicherheit geben. Und Momente, in denen du das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren. Das Gute ist, dass der Schöpfer des Universums nie die Kontrolle verliert. Alles, was dir begegnet, muss zuerst an ihm vorbei. Du darfst dich mit Gelassenheit darauf verlassen. Er macht keine Fehler. Du musst die Dinge nicht kontrollieren. Alles, was er von dir erwartet ist, dass du seinen Plan aktiv mitgestaltest. Um das Ziel zu erreichen, möchte er, dass du ein aktiver Teil des Prozesses bist. Das Thema mit der Kontrolle darfst du ihm überlassen. 


Bequemlichkeit

Einmal hörte ich das obige Zitat von Reinhard Bonnke. Bequemlichkeit, die dich abhält dann zu gehen, wenn Gott dich ruft, wird dazu führen, dass du deine Mission verschläfst. Der beste Zeitpunkt aktiv zu werden ist jetzt. Nicht irgendwann in der Zukunft, wenn das Haus abgezahlt und die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. „Heute, wenn ihr meine Stimme hört,…“ Hebräer 3,15. 

Gott holt dich aus der tiefsten Sünde. Aber er wird dich nicht aus deinem Sessel holen.

Gott geht mit denen, die gehen. Er baut sein Reich mit denen, die sich seinem Werk zur Verfügung stellen. Er fordert dich heute auf, zu gehen. Du kannst dir sicher sein: Deine persönliche Mission wird immer außerhalb deiner Komfortzone liegen. Sie ist Teil des Entwicklungsplanes Gottes für dein Leben. 


Stolz

Damit du Gottes Plan als deine Mission verstehst, musst du zuallererst an ihn glauben. Das bedeutet, dass du dir eingestehst, dass es jemand Größeren als dich gibt. Die allermeisten Menschen haben damit kein Problem. Sie sehen sich nicht als das Zentrum der Welt. Wenn es allerdings konkret wird, kann es doch sehr schnell eine Herausforderung werden. Glaubst du, dass Gott dich leitet, führt das dazu, dass du ihm eine Stimme in deinem Leben einräumst. Und es kann sein, dass Er deine Pläne durchkreuzt. Du weißt besser, was du mit deinem Leben anfangen willst. Schnell wird das Vater-unser für ein stolzes Herz dann wie folgt lauten: „... mein Reich komme, mein Wille geschehe.“ Was du damit verpasst, liegt auf der Hand: deine gottgegebene Mission. 

Im nächsten Kapitel geht es darum, was du lernen kannst.
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