Veränderung beginnt damit, dass du anfängst, dein Denken zu erneuern.
Unser Berufungserlebnis war dramatisch. Für uns gab es keinen Zweifel, dass Gott uns gerufen hatte. Obwohl es viele Unterstützer gab, konnten einige diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziehen. Wie auch? Gott hatte uns gerufen, nicht sie. Und wir ließen uns rufen. Es ging hier um Gottes Mission für unser Leben. Es ging um mehr als einen Selbstfindungstrip. Ehrlich! Wir hatten uns das nicht ausgesucht. Wenn es nach unseren Plänen gegangen wäre, hätte unser Leben weiter so laufen können. Unsere Mission begann am 6. März 2018. Also lange bevor wir peruanischen Boden unter den Füßen hatten. In drei Büchern kannst du viele erlebte Geschichten nachlesen. Diese Jahre haben uns in alle Richtungen gefordert und neu geformt.
Ob du glaubst, dass du es kannst oder glaubst, dass du es nicht kannst, du wirst Recht behalten.
In diesem Artikel geht es um Lebenslektionen. Du wirst einige davon auf deiner Mission lernen.
Neues Denken
Veränderung beginnt damit, dass du anfängst, dein Denken zu erneuern. Willst du deine ganz persönliche Mission leben, wird es nötig sein, dass du deine Glaubenssätze hinterfragst. Glaubenssätze beschreiben das, was du über dich, deine Mitmenschen und das Leben glaubst. Es ist deine Sicht auf die Welt, die Art wie du sie interpretierst. Die Brille, durch die sich deine Realität formt. Dabei können dich positive Glaubenssätze freisetzen. Sie motivieren dich, schaffen Selbstvertrauen und führen zu einer positiveren Lebenseinstellung.
Negative dagegen werden dich einschränken und verhindern, dass du dein volles Potential entfaltest. Deine Glaubenssätze entstehen aus deiner eigenen Erfahrung, der Bewertung deines Umfeldes und deiner eigenen Denkweise. Ein Großteil deiner Glaubenssätze stammt aus deiner Kindheit. Das Umfeld in deinen ersten Lebensjahren hat einen starken Eindruck hinterlassen. Doch nicht nur das. Auch deine Lebenserfahrung, also deine Bewertung der erlebten Situationen, ist maßgeblich an der Bildung deiner Glaubenssätze beteiligt. Genauso wie deine gewöhnlichen Gedanken. Was du immer wieder über dich, andere und die Welt denkst, wird zu deiner Wahrheit. Dabei deckt sich deine persönliche Wahrheit nicht immer mit dem, was Gott über dich und deine Mission denkt.
Für Veränderung ist es notwendig, dass du aktiv dein Denken erneuerst. Sonst wirst du immer wieder zum Opfer deiner eigenen negativen Überzeugungen werden.
Deine neu gewonnenen Glaubenssätze werden sich auf dich und deine Umwelt auswirken.
So veränderst du dein Denken Schritt für Schritt
Schritt 1: Analyse
Nimm dir verschiedene Bereiche deines Lebens vor. Geld, Beziehung, Familie, Freunde, Gesundheit, Arbeit, Hobbys usw. Schreibe dir auf, welche Wahrheiten du über diese Lebensbereiche glaubst.
Schritt 2: Bewertung
Hinterfrage deine Glaubenssätze. Was bedeutet dieser Gedanke? Ist das wirklich die Wahrheit? Gibt es Beispiele, wo es nicht so war? Was denkt Gott darüber?
Schritt 3: Erneuerung
Die gute Nachricht ist, dass deine Glaubenssätze nicht in Stein gemeißelt sind. Wenn du sie gelernt hast, kannst du sie auch ändern. Paulus sagt dazu in Römer 12,2:
„…ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes.“
Gott traut dir diesen Moment der Weltgeschichte zu. Er hat einen ganz eigenen Plan für dich. Er liebt dich und er braucht dich. Du hast eine Mission, die nur du erfüllen kannst. Du kannst dir nicht erlauben anders über dich, deine Situation und diese Welt zu denken, als ER. Fang mit kleinen Veränderungen an. Aus „Ich schaffe das nicht.“ wird „Ich schaffe das noch nicht.“. Und dann: „Mit meinem Gott schaffe ich alles.“
Schritt 4: Festigen
Trenne dich von negativen Glaubenssätzen, also all den Unwahrheiten, die du über dich, die anderen und Gott glaubst. Wieder schreibt Paulus in 2. Korinther 5,17:
„Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur.“
Du bist eine neue Schöpfung. Identifiziere dich mit ihr. Deiner neuen Identität werden neue Erfahrungen folgen. Den Erfahrungen positive, erneuerte Glaubenssätze.
Deine neu gewonnenen Glaubenssätze werden Auswirkung auf dich haben und darüber hinaus auf deine Umwelt. Gott wird dich als Sprachrohr gebrauchen, um in das Leben anderer hineinzusprechen. Das kann für einige sehr herausfordernd sein. Für andere wird es unglaublich befreiend sein. Für sie wirst du zu einer Quelle der Ermutigung werden, weil dein Denken sich erneuert hat. Jesus selbst sagt einmal dazu:
„Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!“ Johannes 8,32.
- Wo halten dich Glaubenssätze zurück, deine Mission zu leben?
- Wo diktieren andere, wie dein Leben zu sein hat?
- Bist du selbst dein Kritiker oder Unterstützer?
- Welche Wahrheiten setzen dich frei?
Schreibe die Antworten im Arbeitsheft auf und fange an, mit kleinen Schritten dein Denken zu verändern. Halte die Veränderung schriftlich fest. So kannst du sehen, wie dein Denken erneuert wird.
Falls du das Arbeitsheft noch nicht heruntergeladen hast, findest du es hier:
Vergebung
Mission ist wie ein Weg. Begibst du dich darauf, wirst du Schritte nach vorne machen. Es wird immer eine Reise zu dir, zu Gott und zu neuen Erlebnissen sein. Es wird Abschnitte geben, in denen es bergauf geht. Es wird Zeiten geben, in denen es lange geradeaus geht. Und es wird auch mal abwärts gehen. Du wirst die schönsten Gipfelmomente und irgendwann auch Talmomente erleben. Egal wo du bist: Es ist wichtig, dass du unnötigen Ballast zurücklässt. Über Glaubenssätze hast du ja schon einiges gelesen. Aber es gibt noch mehr, dass deine Reise unnötig schwer machen kann. Ungesunde Verhaltensmuster, schlechte Angewohnheiten und vor allem unbereinigte Vergangenheitsmomente. All die Dinge deiner Vergangenheit, die noch immer negativen Einfluss auf deine Gegenwart haben. Sie werden dich wie ein Gummiband zurückziehen. Wenn du dich auf den Weg machst, wirst du über dich und deine Vergangenheit hinaus wachsen. Dein Horizont wird sich verändern. Du kannst es dir jetzt nicht mehr leisten, mit dem Gepäck des „Unversöhntseins“ herumzulaufen. Du hast ein Ziel. Du blickst nach vorne. „…das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ 2. Korinther 5, 17
Wenn du vergibst, nimmst du dich selbst aus der Opferrolle.
Im Laufe deines Lebens werden andere an dir schuldig. Du wurdest ungerecht behandelt. Manchmal sitzt die Verletzung so tief, dass du es vielleicht nicht alleine schaffst, loszulassen. Wenn das der Fall ist, solltest du dir unbedingt Hilfe bei einer Beratungsstelle oder einem Seelsorger suchen. Auch dieser Teil gehört schon zur Reise. Er kann dich viel Kraft kosten und gleichzeitig ungeahnte Kräfte freisetzen. Genauso wie erneuerte Glaubenssätze hat Vergebung etwas unglaublich Befreiendes. Vergeben heißt nicht vergessen. Vergeben bedeutet auch nicht Wiederherstellung. Vergebung ist dein Geschenk an jemanden, der dir geschadet hat. Vergeben bedeutet, das Recht auf Wiedergutmachung aufzugeben. Vergeben setzt keine Entschuldigung voraus. Ja, du kannst sogar jemandem vergeben, der es noch nicht einmal verdient hat.
Wenn du vergibst, nimmst du dich selbst aus der Opferrolle. Nicht mehr die Tat bestimmt über dich, vielmehr kontrollierst du ihren Einfluss auf dein Leben. Genauso wie du anderen vergibst, vergebe dir auch selbst. Gott hat kein Problem mit deinen Fehlern. Er hatte bereits die Lösung, bevor du sie begangen hast. Mach dich frei von den verdammenden Gedanken über dich selbst. Gott denkt anders. Martin Luther King sagte dazu einmal: „Vergebung ist keine einmalige Sache, Vergebung ist ein Lebensstil.“
Ängste überwinden
Wenn du deine Mission lebst, werden dir Herausforderungen begegnen, die dir Angst machen können. Angst ist ein Gefühl, das die Aufgabe hat, dich zu schützen. Es bewirkt, dass du vorsichtig handelst und dich nicht blind in Gefahr bringst. Aber Angst kann dich eben auch lähmen. Sie kann dich gefangen nehmen und deine Gedanken manipulieren. Wie du mit dem umgehst, was dir Angst macht, ist deine Verantwortung. Das, was dir Angst macht, ist ganz individuell. Es hängt von deiner Persönlichkeit, deiner Prägung und Erfahrung ab. Daran kannst du sehen, dass nicht alles, was du als Gefahr wahrnimmst, auch wirklich eine Gefahr ist. Um Angst den richtigen Platz zuzuordnen, ist eine Frage entscheidend:
Ist deine Angst eine realistische oder nur eine gefühlte Angst?
Besteht eine reale Bedrohung oder fühlt es sich nur so an? Die gute Nachricht ist, dass du deine Angst überwinden kannst. Du musst dich nicht von Angst dominieren lassen. Den Stellenwert, den du ihr in deinem Leben gibst, wird sie letztendlich auch einnehmen. Der Weg aus der Angst führt immer nur durch die Angst. Und dieser Weg beginnt mit Erkennen. Dann folgt die realistische Einschätzung. Weiter unten im Kapitel werde ich dir noch konkrete Schritte nennen, wie du Angst überwinden kannst. Aber nochmal zurück. Angst lässt sich nicht verhindern. Die entscheidende Frage ist, wie du mit ihr umgehst.
Reale Angst
Du willst eine befahrene Landstraße überqueren. Links und rechts rasen Autos an dir vorbei. Die Angst, überfahren zu werden, hält dich davon ab, einfach loszulaufen. Ist diese Angst berechtigt? Ganz sicher!
Diese Form der Angst schützt dich und führt zu einem überlegten, vorsichtigen Handeln. Sie erhöht deine Wachsamkeit. Wenn die Gefahr vorbei ist, kannst du sicher rübergehen.
Diese Form dient dem Schutz, aber niemals der Passivität. Lass es zu, dass sie dir hilft, sicher zu handeln. Lass nicht zu, dass sie dich davon abhält, weiter zu gehen.
Gefühlte Angst
Diese Form der Angst ist unberechtigt. Sie ist nur ein Gefühl. Sie manipuliert dein Denken und Handeln. Du fängst an, die Unwahrheit über dich, Gott und deine Herausforderung zu glauben. Irrationale Ängste können dich in eine Gedankenspirale führen, die dich augenblicklich aus der Bahn wirft. In einem Moment führen sie von einer Frage zu einer negativen Überzeugung.
Ein Beispiel: Du stehst vor einer großen Prüfung. Du hast gelernt und bist gut vorbereitet. Doch irgendwie verselbstständigt sich die Angst in deinem Kopf. Aus der Frage: „Werde ich die Prüfung schaffen?“ wird plötzlich die Überzeugung: „Ich schaffe das nie.“ Dein Puls steigt, dir wird schlecht, du fühlst dich elend. Dabei hat sich nichts verändert. Du bist noch immer gut vorbereitet. Deine Chancen stehen gut. Doch irgendwie hat der Zweifel überhandgenommen und dich so in die Irre geführt. Entweder du überwindest die Angst oder sie wird dich überwältigen.
Negative Glaubenssätze oder Erfahrungen können dazu führen, dass du immer wieder von denselben Ängsten überwältigt wirst. In diesem Fall kann ein Mentor oder Berater mit der Perspektive von außen hilfreich sein.
Schlagschatten der Angst
Erinnerst du dich noch an Spaziergänge im Herbst? Die Sonne stand tief und vor dir bildete sich ein übergroßer Schatten deiner eigenen Silhouette. Oder erinnerst du dich noch an Schattenwandspiele im Kindergarten? Eine kleine Hand nahe genug am Licht erzeugte eine gigantische Schattenfigur auf der Leinwand.
So ähnlich ist es mit Angst. Der Schlagschatten der Angst kann viel größer sein. Du kannst es auch so formulieren: Die Angst vor dem, was kommt, ist meistens größer als das, was wirklich kommt. Deshalb ist es so wichtig, dass du lernst, deiner Angst die angemessene Größe zuzusprechen. Egal wie bedrohlich die Situation ist, lerne, sie im Licht Gottes wahrzunehmen. Denn der, der hinter dir steht, ist größer als das Problem, das vor dir steht.
Nicht jeder empfindet die gleichen Ängste. Vor was hast du Angst?
Angst ist individuell. Nicht jeder hat gleich viel Angst. Und nicht jeder hat vor den selben Dingen Angst. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für Angst. In diesem Abschnitt geht es um vier häufige Ängste.
Versagensängste
Die Angst vor dem Versagen verhindert, dass du etwas Neues wagst. Du weißt nicht genau, wie es ausgeht. Eigentlich möchtest du etwas ändern, du möchtest etwas Neues wagen. Aber irgendetwas in dir macht dir Angst. Was, wenn es schief geht? Was, wenn der Weg nicht dorthin führt, wo du eigentlich hin willst? Du hast Angst davor, andere zu enttäuschen oder als Verlierer dazustehen.
Die meisten erfolgreichen Menschen sind deshalb erfolgreich, weil sie Misserfolg als Teil des Weges anerkennen. Sie alle eint der Wille, aus Fehlern zu lernen und mutig weiterzugehen.
Angst vor Neuem
Das Neue ist dir unbekannt, sonst wäre es ja nicht neu. Damit verbunden ist eine Unsicherheit, die sich dadurch ergibt, dass du keine Erfahrung damit hast. Du weißt also nicht, was kommt. Aber genau hier liegt die Chance. Um dich weiter zu entwickeln brauchst du Neues. Du wirst nur in deine Mission hineinwachsen, wenn du Neues zulässt.
Angst vor Entscheidung
Jede Wahlmöglichkeit bringt die Möglichkeit der Fehlentscheidung mit sich. Die Verantwortung liegt jetzt bei dir. Niemand anders ist für deine Entscheidung verantwortlich. Diese Wahlmöglichkeit, die Entscheidungspflicht und die damit verbundenen Folgen können dir Angst machen. Schließlich kannst du vorher nicht wissen, ob es die richtige Entscheidung ist. Eigentlich möchtest du gerne schon wissen, wie es ausgeht. Aber so ist das Leben nicht. Für manche Entscheidungen gilt, dass du erst im Rückspiegel siehst, ob es die Richtige war. Damit du dich im Labyrinth der Möglichkeiten nicht verläufst, helfen dir deine Werte und Prioritäten bei der richtigen Entscheidung. Als Nachfolger von Jesus gibt Gott dir dafür einen sicheren Kompass an die Hand. Sein heiliges Wort, die Bibel. Dazu ist der Heilige Geist dein Ratgeber, der dich in alle Wahrheit leitet. Der dir den richtigen Weg zeigt. Und dir hilft, die richtige Entscheidung zu treffen.
Angst vor Erfolg
Auch das gibt es. Vielleicht hast du Angst davor, erfolgreich zu werden. Dahinter steckt eigentlich die Angst vor Veränderung. Dir ist bewusst, dass sich mit Erfolg dein ganzes Leben ändert. Du wirst sichtbarer. Du musst mehr Entscheidungen treffen. Mit dem Erfolg verändern sich deine Ziele. Dein Umfeld verändert sich. Du wirst Herausforderungen begegnen, die du vorher gar nicht kanntest. Nur wenn du dich dieser Angst stellt, wirst du sehen, wie Gottes Kraft durch dein Leben sichtbar wird. Er hat keine Angst vor deinen Herausforderungen. Mit deinem Erfolg verfolgt Gott seinen eigenen Plan. Diese neuen Dimensionen haben das Ziel, dir zu zeigen, wie abhängig du von Ihm bist. Diese Fragen findest du auch im Arbeitsheft, dass du bereits heruntergeladen hast.
- Vor was hast du Angst? Schreibe eine Liste.
- Ist deine Angst real oder nur gefühlt?
- Wie gehst du mit Angst um?
Ängste, denen du dich nicht stellst, werden irgendwann zu Grenzen.
Wenn du Angst überwinden willst, gibt es eine Grundregel. Es hilft nichts, sie zu ignorieren. Du überwindest sie nur, indem du sie angehst. Angst ist ein interessantes Gefühl, dass dich entweder schützt oder lähmt. Im ersten Abschnitt über Angst hast du gelernt, reale von gefühlter Angst zu unterscheiden. Im zweiten Abschnitt ging es um verschiedene Formen der Angst. In diesem Abschnitt gebe ich dir Schritte an die Hand, mit denen du Angst überwinden kannst. Der Weg aus der Angst führt immer nur durch die Angst. Um vorwärtszugehen brauchst du Mut. Mut zu haben bedeutet, trotz Angst das Richtige zu tun.
Gerade im Bezug auf reale Angst ist es wichtig, dass du mit dem nötigen Respekt der Situation entgegengehst. Nutze sie, um die Herausforderung sicher zu bestehen. Wie du gefühlte Angst überwindest, wirst du jetzt erfahren.
Verändere deine Perspektive
Überfällt dich unberechtigte Angst, stelle dir folgende Frage: „Gott, was ist deine Wahrheit über meiner Situation?“ Rufe dir seine Zusagen in Erinnerung. Solche stehen beispielsweise in 1. Petrus 5, 7 oder Römer 8,31.
„Alle eure Sorgen werft auf ihn; denn er sorgt für euch.“
„Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“
Schreibe dir eine Notfallliste mit göttlichen Zusagen. Nimm sie als Maßstab deiner eigenen Bewertung.
Ändere deine Bewertung
Deine Interpretation der Situation löst Angst aus, nicht die Situation an sich. Weißt du, was Gott darüber denkt? Mach Gottes Interpretation zu deiner eigenen. Sprich seine Wahrheit aus und stelle dich auf sein Wort. Es geht nicht darum, dass du Angst völlig ausblendest. Es geht darum, dass du ihr den richtigen Platz zuweist.
Verändere deinen Fokus
Wenn du ständig die Herausforderung betrachtest, wird die Angst immer größer. Wende deinen Blick weg davon. Mache einen bewussten Gedankenstopp. Sage laut „Stopp!“ oder gib dir selbst einen Klaps auf den Oberschenkel. Dann ändere den Fokus. Wo hat Gott dir in der Vergangenheit geholfen? Wo hat sich Angst in Luft aufgelöst? Er ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Rufe es dir selbst in Erinnerung.
Entspanne dich
Nimm die Situation an, wie sie ist, und gib sie Gott ab. Wenn er es in seiner Hand hat, ist es in guten Händen. Lass es dort und entspanne dich. Du kannst dazu auch Atemübungen oder progressive Muskelrelaxation nutzen.
Konfrontieren
Jetzt wo die Angst die Größe hat, die ihr zusteht, konfrontiere sie. Stelle dich deiner Angst. Gott ist größer als die Angst, die sich dir in den Weg stellt. Alles ist möglich. Du schaffst es mit Seiner Hilfe. Auf diese Weise wirst du Schritt für Schritt dein volles Potential entfalten. Du wirst sehen, wie du über deine Ängste hinauswachsen wirst. Dieser Prozess ist Teil deiner ganz eigenen Mission.
Ängste, denen du dich nicht stellst, werden irgendwann zu Grenzen. Um ein freies Leben zu führen, musst du dich deinen Ängsten stellen.
Fragen, die du auch im Arbeitsheft findest:
- Welche Herausforderungen hast du im vergangenen Jahr gemeistert?
- Wovor hattest du vor einem Jahr noch Angst?
- Wie hast du sie überwunden?
- Wie kannst du daraus etwas für die aktuellen Herausforderungen lernen?
- Gibt es Ängste, die dir immer wieder begegnen?
- Hast du den Mut, Hilfe von einem Mentor in Anspruch zu nehmen?
Sein und Tun
Entscheidend ist nicht, was du tust, sondern wie du es tust. Deine Herzenshaltung sagt mehr über deinen Charakter, als deine Taten. Ein großer Charakter ist sich nie zu fein für kleine Aufgaben.
In Johannes 13, 34 gibt Jesus seinen Nachfolgern ein Herzensanliegen mit auf den Weg:
„…Liebt einander! so wie ich euch geliebt habe… An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“
Er sagt damit: Nehmt euch meinen Charakter zum Vorbild. Er ist durch und durch von Liebe durchsetzt. Ich tue nicht nur etwas Liebes, ich bin Liebe! Das wird den Unterschied in dieser Welt machen.
Und wenige Bücher später führt Paulus in 1. Korinther 13 aus, wie Liebe sichtbar wird. Diese Beschreibung lässt keine Fragen mehr offen.
„Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil, sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende. Die Liebe wird niemals vergehen.“
Am Ende wird sich deine Mission nicht daran messen, was du erreicht oder erbaut hast. Vielmehr wird sie sich messen lassen müssen an der Frage, wie du sie gelebt hast. Gott ist Liebe. Und sein Traum für dein Leben ist, dass du seine Liebe durch deine Taten sichtbar machst. Deine Taten sind unverzichtbar. Wie sonst kann Liebe sichtbar werden? Der Glaube an die Liebe Gottes muss sich in deinen Taten widerspiegeln. Wenn es nicht so ist, ist auch dein Glaube tot und wertlos. (Jakobus 2,17)
Entscheidend ist nicht, was du tust, sondern wie du es tust.
Auch mit einem lieblosen Charakter kannst du viel erreichen. Keine Frage. Doch am Ende wirst du an deinem Reich und nicht an Seinem gebaut haben. Lass deine Taten immer verwurzelt sein in einem erneuerten Charakter, der fest in der Liebe Gottes gegründet ist.
Hindernisse überwinden
Die eigene Mission zu leben bedeutet auch immer, Möglichkeiten zu erkennen, wo andere nur Hindernisse sehen. Dein Umgang mit Hindernissen wird darüber entscheiden, ob du erfolgreich deine Mission leben wirst oder nicht. Hindernisse sind wie große Steine. Sie liegen auf deinem Weg und haben das Potential, dich zum Umkehren zu bewegen. Dabei sind die wenigsten Herausforderungen unüberwindbar. Nur ganz selten wird es nötig sein, den Kurs zu ändern, um das Hindernis zu umgehen. Dein Umgang mit Hindernissen wird zeigen, wie wichtig dir deine Mission ist. Sie sind deine Chance zu beweisen, dass du es wirklich ernst meinst und deine Mission unbedingt leben willst. Wenn du es schaffst, sie als Möglichkeiten wahrzunehmen, können Herausforderungen dir und deiner Mission dienen. Aus Steinen werden Treppenstufen. Und aus Felsbrocken werden Kletterabenteuer.
Deine Mission zu leben bedeutet, dort Möglichkeiten zu entdecken, wo andere nur Hindernisse sehen.
Wenn dir also ein Hindernis begegnet, kannst du entscheiden, was du daraus machst. Sitze die Herausforderung nicht aus. Sie wird sich nicht von alleine auflösen. Du musst dich ihr stellen, um sie zu bestehen. Gerade dann, wenn sie dir Angst macht. Du wirst nur erfolgreich sein, wenn du mutig durch die Angst hindurchgehst. Mit diesem erneuerten Denken machst du dich nicht länger zum Opfer deiner Umstände. Suche in jedem Hindernis die verborgene Möglichkeit. Du wirst erstaunt sein, in wie vielen Hindernissen eigentlich Möglichkeiten stecken. Dein fester Entschluss, deine Mission zu leben, wird ungeahnte Kräfte in dir freisetzen. Um den unbedingten Willen aufzubringen, musst du dein „Warum“ kennen. Es wird dich immer wieder daran erinnern, dass du eine große Mission zu erfüllen hast. Dein „Warum“ wird dir vor Augen führen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zum Aufgeben ist. Dabei geht es nicht darum, dass du das Hindernis klein oder dich groß redest. Die Herausforderungen, die dir begegnen, sind real. Sie sind groß. Aber eben nicht übergroß. Es geht darum, dass du Gottes Perspektive einnimmst und dich von deinen irdischen Beschränkungen löst. Wenn er es dir zutraut, kannst du es schaffen. Paulus schreibt dazu:
„Und doch ist es Gott allein, der beides in euch bewirkt: Er schenkt euch den Willen und die Kraft, ihn auch so auszuführen, …“ Philipper 2,13.
Wirst du jede Herausforderung auf Anhieb meistern? Sicher nicht. Scheitern ist Teil des Erfolges. Das Entscheidende ist, dass du dich von Rückschlägen nicht entmutigen lässt. Niederlagen können ziemlich weh tun. Und trotzdem tragen sie dazu bei, dass du wächst. Nimm diesen Wachstumsschmerz in Kauf, um größer zu werden. Willst du erfolgreich sein, musst du Rückschläge in Kauf nehmen. Um deine Mission zu leben, musst du Neuland betreten. Es ist dein Weg. Und der wird Abschnitte haben, in denen noch nie jemand vor dir gegangen ist. Mach dir klar, dass nach dem Scheitern das Aufstehen kommt. Dann das Bewerten des Problems und die Korrektur. Danach ist der nächste Versuch dran. Fange an, kreative Wege zu finden. Lass deine selbstlimitierende Denkweise zurück und suche nach anderen Möglichkeiten. So lange, bis du das Hindernis überwunden hast. Manchmal kann es sein, dass du Hilfe von außen brauchst, um deine blinden Flecken zu überwinden. Und in manchen Fällen wird sich die Möglichkeit erst später zeigen, weil sich die Umstände verändert haben. Trotzdem ist eins klar: Was du durch diese Niederlagen lernst, wird dir helfen, zukünftige Herausforderungen besser zu meistern. Bewahre diese Lektionen als wertvollen Schatz in deinem Herzen.
Es gibt viele, die sich nach den ersten Rückschlägen zurückziehen. Du nicht! Du bleibst dran und überwindest diese Herausforderung, weil du die Möglichkeit darin erkannt hast. Mit dieser Einstellung wirst du einen Schritt aus der Masse heraus machen. Während andere noch über die Umstände jammern, hast du die Möglichkeit ergriffen. Du bist auf deiner Mission ein ganzes Stück weiter gekommen. Nicht jeder wird dafür Verständnis haben. Du bist auf einmal derjenige, der Herausforderungen meistert. Das kann für alle um dich herum sehr herausfordernd sein. Dein Denken hat sich verändert. Und dies empfinden andere als unangenehm. Ihre Reaktion auf deinen Erfolg wird ihren wirklichen Charakter offenbaren. Mit deiner Mission wirst du aus deiner Vergangenheit herauswachsen. Und damit auch aus manchen Beziehungen und Freundschaften.
Noch einmal zurück zum Anfang des Kapitels. Dein Umgang mit Hindernissen wird darüber entscheiden, ob du erfolgreich deine Mission leben wirst oder nicht. Das meiste davon wird sich in deinen Gedanken abspielen. Wie du die Herausforderung bewertest, wird darüber entscheiden, ob du sie als machbar oder unüberwindbar erlebst. Schenke jener Stimme ein Ohr, die dich ermutigt, dran zu bleiben.
Denn die Angst vor der Herausforderung kann dazu führen, dass das Problem immer größer wird. So entsteht ein Schatten-Riese, der sich übergroß vor dir auftürmt. Nimm Herausforderungen wahr und respektiere sie. Aber nimm sie niemals als unüberwindbar an oder kapituliere vor ihnen. Erinnere dich vielmehr an Herausforderungen, die du in der Vergangenheit gemeistert hast. Nimm sie als Motivation. Die nächste Herausforderung wirst du genauso meistern.
- Welche scheinbar unüberwindbaren Herausforderungen hast du schon gemeistert?
- Wie gehst du mit Rückschlägen um?
- Was motiviert dich dran zu bleiben?
- Vor was hattest du letztes Jahr Angst, das du heute überwunden hast?
Du findest diese Fragen auch im Arbeitsheft ab Seite 39.
Ziele fokussieren
Um deine Mission zu leben und deine Vision zu erreichen, ist es notwendig, dass du dich fokussierst. Ohne Ziel ist jeder Weg der falsche. Wenn du dich einfach nur vom Leben oder anderen treiben lässt, ist die Chance sehr groß, dass du das Ziel verpasst. Ziele erreicht man nicht einfach so. Wo soll dein Leben hinführen? Was willst du der Nachwelt hinterlassen? Mach dir klar, welches Ziel es zu erreichen gilt. Für deine Mission brauchst du Fokus. In einer Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten ist es umso wichtiger, eine Vision, also ein Ziel zu haben.
Ohne Ziel ist jeder Weg der falsche.
Lege unbedingt Zwischenziele fest. Dann fokussiere dich auf diese. Behalte dabei immer das große Ganze im Blick. Du wirst zwar nicht jedes Zwischenziel erreichen, aber du wirst vorwärtskommen. Ein nicht erreichtes Ziel ist keine Niederlage oder Versagen. Du wirst immer etwas dabei lernen und für die Zukunft mitnehmen können. Deine Ziele werden zu deiner persönlichen Weiterentwicklung beitragen. Es kann sein, dass du dich veränderst und reifer wirst und gleichzeitig manche Ziele gar nicht mehr erstrebenswert sein werden. Es werden sich private oder berufliche Umstände im Laufe der Zeit verändern, die du vorher gar nicht absehen konntest. Aber ganz sicher wirst du diejenigen erreichen, die in Einklang mit deiner Bestimmung stehen. Sie zu erreichen wird in dir das Gefühl von Freude, Glück und Zufriedenheit auslösen. Erreichte Ziele werden zur Belohnung für all die Anstrengung und Mühe.
Deine Zeit ist begrenzt. Fange an, Unwichtiges von Wichtigem zu trennen. Fokussiere dich auf die wirklich wichtigen Dinge, die dich deinem Ziel näher bringen. Du wirst für das große „Ja“ viele kleine „Neins“ brauchen. Wie du das praktisch machst, werde ich dir am Ende des Kapitels nochmal erklären. Je erfolgreicher du deine Mission lebst, umso häufiger wirst du „Nein“ sagen müssen. Das, was du nicht tust, wird mindestens genauso zu deinem Erfolg beitragen wie das, was du tust. Damit dir die Entscheidung leicht fällt, ist es wichtig, dass du dein Ziel kennst. Du kannst jede Aufgabe mit dem Ziel abgleichen und feststellen, ob diese jetzt wichtig oder unwichtig ist. Andere werden dein „Nein“ viel besser verstehen, wenn du ihnen dein „Warum“ klar kommunizieren kannst. Sie werden anfangen, ihre Ziele deinem „Warum“ zu unterstellen und dich zu unterstützen. Einige wenige wirst du auch verlieren, weil sie es nicht verstehen können oder wollen. Werde dir selbst klar darüber, was dein „Warum“ ist. Dann lass es dein Umfeld wissen, was dein Ruf, deine Bestimmung, deine Mission ist. Sei unerschrocken und kühn. Schrecke auch dann nicht zurück, wenn du selbst glaubst, dass diese Vision zu groß für dich ist. Umso früher du Klarheit hast, umso mehr wird diese Vision deine Lebensentscheidungen beeinflussen.
Gute Zwischenziele
Deine Zwischenziele sollten immer in Übereinstimmung mit deiner Lebensvision stehen. Dabei ist nicht die Menge, sondern die Qualität der Ziele entscheidend. Sie haben den Zweck, aus einem Großen mehrere kleine Ziele zu machen. Diese dienen als Motivationshilfe. Sie sollten erreichbar und messbar sein. Überprüfe also von Zeit zu Zeit, ob du noch auf Kurs bist. Gute Zeitintervalle sind beispielsweise Jahres-, Halbjahres- oder Quartalsziel-Kontrollen.
Sei dir im Klaren darüber, dass Änderungen von privaten, beruflichen oder politischen Umständen dazu beitragen können, dass manche Zwischenziele nicht erreicht werden können. Deshalb ist es sinnvoll, dass du immer wieder deine Ziele überprüfst. Stellst du fest, dass sich die Umstände geändert haben, musst du nachjustieren.
Zwischenziele solltest du nicht nur in einem Bereich deines Lebens setzen. Du bist immer mehr als nur dein berufliches „Ich“. Du bist vielleicht Vater, Mutter, Ehepartner, Freund, Bruder oder Schwester. Die Qualität deiner Ziele wird sich immer auch an dem Umgang mit den wichtigen Beziehungen deines Lebens messen lassen müssen. Nur weil du ein großes Ziel verfolgst, bedeutet es nicht, dass du für den Rest um dich herum keine Verantwortung mehr hast. Setze dir also auch Zwischenziele im Bezug auf deine Beziehungen, deine Finanzen, deine persönliche Entwicklung, deine Gesundheit, deine kirchlichen Dienste… Am Ende wird das ganze Bild zählen und nicht nur das, was du beruflich erreicht hast.
Bleib realistisch
Die meisten überschätzen, was sie in einem Jahr erreichen können. Und gleichzeitig unterschätzen sie, was in zehn Jahren erreichbar ist. Deine Mission hat mehr von einem Marathon als von einem Sprint. Deine eigene Mission zu leben bedeutet, beständig vorwärtszugehen und zu wachsen. Ein Teil deiner Mission wird auch sein, Geduld zu lernen. Dinge von Wert brauchen Zeit. Zeit zum Wachsen und Reifen. Habe nicht nur dich und dein Leben im Blick. Frage dich, welches Erbe du hinterlassen willst. Nimm dir die nötige Zeit dazu, etwas Wertvolles zu erschaffen. Dabei geht es nicht nur darum, was deine Kinder einmal erben. Die Qualität deiner Handlung zeigt sich in dem, was du hinterlässt, während du deine Lebensziele verfolgst. Deine Familie und deine Beziehungen sagen mehr als dein materielles Vermächtnis. Ob sie dich als großzügig, hilfsbereit, ehrlich, geduldig, nett oder liebenswert in Erinnerung haben, entscheidest du während deiner Lebenszeit. Deine Vision benötigt Fokus und deine Mission Hingabe, die sich gerade in deinen Taten widerspiegelt.
Wenn es um die Größe deiner Ziele geht, spielt deine Persönlichkeit eine wichtige Rolle. Damit deine Ziele realistisch werden, kann es hilfreich sein, wenn du Mentoren und Berater mit ins Boot nimmst. Zwischenziele mit der richtigen Größe erhöhen die Chance, dass du dich in Bewegung setzt. Sie helfen dir außerdem auch dann weiter zu machen, wenn der Weg steinig wird. Achte darauf, dass du ständig weiter gehst, auch wenn es nur kleine Schritte sind. Plane dabei auch unbedingt Zeiten der Ruhe ein. Du brauchst eine Pause. Zumindest jeden siebten Tag. Es wird dir helfen, neue Kraft zu tanken, dich neu zu fokussieren und wird kreative Kräfte freisetzen. Außerdem werden Pausen dich davor bewahren, deine Familie, deine Beziehungen und deine Gesundheit auf dem Altar deiner Ziele zu opfern.
Wie oben bereits erwähnt, möchte ich dir in diesem letzten Absatz noch ein Werkzeug an die Hand geben. Es soll dir helfen, das Wichtige im Leben zu fokussieren. Damit das möglich ist, musst du lernen, Wichtiges von Unwichtigem und Dringendes von nicht Dringendem zu unterscheiden.
Das Eisenhower- Prinzip
Nutze das Eisenhower-Prinzip, um Aufgaben zur richtigen Zeit zu erledigen. Es hilft dir, die richtige Reihenfolge deiner Aufgaben herauszufinden. Und so geht´s. Schreibe dir alle Aufgaben auf, die du noch zu erledigen hast. Dann stelle dir für jede Aufgabe die folgenden beiden Fragen:
- Ist die Sache wichtig oder ist sie unwichtig?
- Ist es dringend oder (noch) nicht dringend?
Diese Eingliederung hilft dir, die Prioritäten richtig zu setzen. Wenn du diese Fragen beantwortet hast, wirst du jede Aufgabe einer der vier Möglichkeiten zuordnen können.
A: wichtig und dringend
B: wichtig, aber nicht dringend
C: unwichtig aber dringend
D: unwichtig und nicht dringend.
Erledige unverzüglich die Dinge, die sowohl wichtig als auch dringend sind, also A. Hast du beispielsweise schon die zweite Mahnung für eine Rechnung erhalten, bleibt keine Zeit mehr, die Bezahlung noch weiter aufzuschieben.
Als Zweites plane die wichtigen Dinge, die noch nicht dringend sind (B). Ein Zeitplan mit Zwischenzielen hilft dir dabei, den Fortschritt zu überprüfen. Alles Wichtige wird irgendwann dringend. Lässt du zu viel Zeit verstreichen, kommst du unnötig in Schwierigkeiten. Musst du bis Ende des Jahres die Lohnsteuerabrechnung fertig haben, plane ab September regelmäßige Zeiten dafür ein. So vermeidest du, dass etwas Wichtiges plötzlich im Dezember dringend wird.
Kümmere dich als drittes um dringende Dinge, die aber nicht wichtig sind (C). Diese Aufgaben kannst du delegieren. Die Abholung der Geburtstagstorte mag dringend sein. Trotzdem kann das jemand für dich erledigen. Wenn du es schaffst, Unwichtiges zu delegieren, wirst du die meiste Zeit sparen. Hierfür brauchst du Priorisierung und Selbstdisziplin.
Und als Viertes kümmere dich um die Dinge, die nicht dringend und unwichtig sind (D). Wenn du diese identifiziert hast, lösche sie aus deinem Kalender. In diese Kategorie fällt zum Beispiel das Thema „Unterhaltung“. Ohne Zweifel. Wenn das Dringende erledigt und das Wichtige organisiert ist, wird dir auch Zeit dafür bleiben. Achte lediglich auf die Priorisierung.
Möglichmacher
Es gab eine Zeit, da war es unmöglich, dass ein Mensch fliegen konnte. Elektrizität, Autos, Computer, Handys. Unser ganzes Leben ist voll von technischen Errungenschaften, die solange unmöglich waren, bis einer nicht mehr daran glaubte und sie schlicht erfand. Damit das Unmögliche möglich wird, ist eine erneuerte Denkweise nötig. Das wenigste in deinem Leben ist wirklich unmöglich. Grenzen, an die du glaubst, wirst du auch erreichen. Sie werden dich abhalten weiter zu gehen und das Unmögliche zu erreichen. Deine erlernten Glaubenssätze werden darüber entscheiden, ob du mutig deine Mission leben wirst oder nicht.
Deine Grenzen
Grenzen, an die du glaubst, wirst du auch erreichen. Um ein Bild davon zu bekommen, was alles möglich ist, musst du anfangen, dein Leben aus Gottes Perspektive zu sehen. Seine Sicht auf dein Leben beschreibt deine Möglichkeiten. Was er dir zutraut, ist möglich. Ob du es glaubst oder nicht. Stehe dir und deiner Berufung nicht selbst im Weg, indem du dir Grenzen setzt, die gar nicht existieren. Gott traut dir mehr zu.
Ganz ohne Zweifel und Angst wird es nicht gehen. Wenn du dich auf den Weg machst, wirst du lernen, mit ihnen umzugehen. Noch besser: Du wirst lernen, wie du sie zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Deine Fähigkeiten
Große Ziele und Träume bergen immer auch große Risiken. Du bist dir nicht sicher, ob du überhaupt die Fähigkeiten dazu hast. Wie du mit diesen zweifelnden Stimmen umgehst, ist entscheidend für den Erfolg deiner Mission. Finde also heraus, welche Fähigkeiten und Talente Gott dir mit auf den Weg gegeben hat. Sie sind seine Zugabe zu deiner Aufgabe. Auch wenn du denkst, dass du Fähigkeiten noch nicht besitzt, lass dich nicht abhalten, sie zu entwickeln. Alles beginnt damit, dass du dir klar machst, was alles möglich ist. Bezeichne Umstände oder Herausforderungen nicht länger als unmöglich. Fang an, sie unwahrscheinlich zu nennen. Dies lässt immer ein Stück Hoffnung übrig, dass es doch möglich wird. Dann arbeite daran, dass das Unwahrscheinliche wahrscheinlich wird. Lass dich nicht von deinen Zweifeln, Limits, Verletzungen, schlechten Erfahrungen, Ängsten, Sorgen, Unwahrheiten oder abwertenden Stimmen in deinem Kopf abhalten. Du bist angetreten, um die Möglichkeit in der Herausforderung zu finden. Und dann versuche es. Gehe mutig das Risiko ein zu versagen. Es kann sein, dass du anfangs scheiterst. Mach dir dabei klar: Dein Scheitern von heute ist die Grundlage für den Erfolg von morgen.
Grenzen, an die du glaubst, wirst du auch erreichen.
- Was ist möglich, wenn du dein Leben aus Gottes Perspektive siehst? Was wäre möglich, wenn es keine Limits gäbe?
- Welcher Traum wäre real, wenn du frei von Angst und Zweifel wärst?
- Welches Versagen von gestern war der Auslöser für den Erfolg von heute?
Unnormal sein
Dein „normal“ ist von dem geprägt, was du als Erstes in deinem Leben erlebt und gelernt hast. Deine frühe Lebenswirklichkeit prägt dein Verständnis von „normal“. Indem du älter wirst, ändert sich auch dein „normal“. Dein Umfeld, die Gesellschaft und deine Freunde definieren jetzt, was du als „normal“ verstehst. Es ist die berühmte Box. Bist du so wie die anderen, denkst du wie sie und tust du dasselbe, bist du normal. Du siehst also, dass es durchaus erstrebenswert sein kann, nicht normal zu sein. Denn nur weil es die Mehrheit denkt oder tut, heißt das noch lange nicht, dass es richtig ist. Außerhalb der Box zu denken kann dazu führen, dass du als „unnormal“ wahrgenommen wirst. Das steht aber deinem Bedürfnis nach sozialer Sicherheit entgegen. Eigentlich willst du ja dazugehören. Anders als die Gruppe zu sein bedeutet auch immer, irgendwie nicht dazuzugehören. Und das kann mit Unsicherheit verbunden sein. Und hier ist der Punkt. Du hast eine Mission, die nur du erfüllen kannst. Deine Mission ist genauso einzigartig wie du. Wenn du aber immer „normal“ bist, wird deine Mission nie besonders sein. Gottes Traum für dein Leben bedeutet auch immer, irgendwie anders zu sein. Wie findest du es, nicht normal zu sein? Wenn es unangenehme Gefühle in dir weckt, schlage ich dir eine Alternative vor. Sag doch lieber: „Ich bin anders.“ Denn das bist du auch. Du bist besonders. Und es ist gut, dass du in manchen Bereichen nicht „normal“ bist.
Die Norm in Frage zu stellen ist immer eine Herausforderung.
Die Norm in Frage zu stellen ist immer eine Herausforderung. Doch interessanterweise entwickelt sich selbst eine Gesellschaft nur dann weiter, wenn einer anfängt, die Norm zu hinterfragen. Wäre nie jemand gegen Sklaverei aufgestanden, hätte sich bis heute nichts daran geändert. Hätte Rosa Parks es akzeptiert, dass in einem Bus ein Schwarzer einem Weißen Platz machen muss, wäre es heute noch so. Die Geschichte ist voll von Menschen, die nicht „normal“ waren und damit ein neues „Normal“ definiert haben. Auch deine Mission kann dazu beitragen, dass Missstände aufgedeckt und neue Standards definiert werden müssen. Nimm also die Norm nicht einfach hin. Sicher ist das bequemer. Vielleicht wirst du oberflächlich betrachtet sogar erfolgreicher sein, wenn du die Norm einfach akzeptierst. Den Preis, den du dafür bezahlen wirst, ist, dass du deine Lebensmission so nicht erfüllst. Es braucht Mut, das „Normal“ zu hinterfragen. Dort, wo es für deine Mission ein Hindernis ist, fang an, für dich „normal“ neu zu definieren. Wenn deine Norm nicht der, der anderen entspricht, kann das zu Unverständnis führen. Sei dir aber auch klar darüber, dass es neue Menschen geben wird, die deine Norm teilen. Du wirst einige Beziehungen hinter dir lassen müssen. Und du wirst erstaunt sein, wen Gott alles in dein Leben bringt. Menschen, die dich dabei unterstützen, deine eigene Mission zu leben.
Gelassenheit
Um in stressigen Situationen besonnen zu reagieren, ist eine innere Gelassenheit nötig. Gelassenheit ist das Gegenteil von Stress und innerer Unruhe. Gelassenheit ruht in einer inneren Gottergebenheit. Gib Gott dein ungeteiltes Vertrauen. Er hat die Dinge deines Lebens im Blick. Wer gelassen ist, hat Vergangenes und Zukünftiges losgelassen. Er lebt im Jetzt. Du kannst dir sicher sein: Der Gott, der hinter dir steht, ist größer als die Herausforderung, die vor dir steht. Gelassenheit solltest du nicht mit Gleichgültigkeit verwechseln. Mit Gelassenheit verneinst du nicht die Realität. Du nimmst die Herausforderung wahr. Du siehst, dass das Hindernis sehr groß ist. Und trotzdem kapitulierst du nicht, weil du weißt, dass Gott alles unter Kontrolle hat. Nicht die Umstände ändern sich mit einer inneren Gelassenheit. Vielmehr ändert sich die Bedeutung, die du ihnen gibst.
Wer gelassen ist, hat Vergangenes und Zukünftiges losgelassen. Er lebt im Jetzt.
Eine der eindrücklichsten Geschichten der Bibel zum Thema Gelassenheit steht im Buch Daniel. Sie erzählt von drei verschleppten Israeliten, die jetzt eine höhere Stellung am Königspalast von Nebukadnezar hatten. Diese drei weigerten sich, ein goldenes Götzenbild anzubeten, obwohl sie wussten, dass darauf die Todesstrafe stand. War ihnen der Befehl des Königs gleichgültig? Sicher nicht. War es ihnen gleichgültig, dass auf diesen Ungehorsam der Tod stand? Ganz sicher nicht. Und gleichzeitig wussten sie, dass Gott ihnen verboten hatte, andere Götter anzubeten. Die Gottergebenheit in dieser Situation zeigte sich in Gehorsam. Sie wussten, dass es tödlich ausgehen könnte, wenn Gott nicht eingreifen würde. Das Richtige zu tun war ihnen wertvoller, als stressfrei durchs Leben zu gehen. Sie waren bereit, im Zweifel für die Sache Gottes auch ihr Leben zu lassen. Mutig und entschlossen begründeten sie dem König gegenüber ihren Ungehorsam. Und der wurde so zornig, dass er sie verbrennen ließ. Der Rest ist Geschichte. Die dramatische Wendung findest du in Daniel 3.
Gelassenheit stellt Gottes Mission über alles andere. Die Geschichte ist voll von Menschen, die einen hohen Preis dafür bezahlt haben. Nicht immer wurden sie auf wundersame Weise errettet. Viele verloren ihren Besitz, ihre Familien, ihre Stellung. Einige sogar ihr Leben. Hat es sich dennoch gelohnt? Ich glaube schon.
Gelassenheit ist in dem festen Vertrauen verankert, dass Gott alles, wirklich alles in seiner Hand hält.
Davon erzählt auch das Zitat von Dietrich Bonhoeffer, der im Konzentrationslager für seinen Glauben mit dem Leben bezahlte.
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem Tag.“
- Was macht das Wissen mit dir, dass Gott alles unter seiner Kontrolle hat?
- Kannst du gelassen in die Zukunft blicken oder musst du alles kontrollieren?
- Hast du den Mut, Gott wirklich zu vertrauen?
Resilienz
Ob du es auf die Reise mitbringst oder es unterwegs lernst, eins ist auf jeden Fall wahr: Um deine Mission zu erfüllen brauchst du Resilienz.
Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit belastenden Situationen umzugehen. Ob stressige Situationen, Traumata oder schwere Schicksalsschläge. Deine Resilienz führt dazu, dass du trotz dieser Umstände körperlich und seelisch gesund bleibst. Resilienz macht dich fest aber nicht hart. Deine innere Festigkeit gibt dir Stabilität gegen die unterschiedlichen Arten von Krisen. Lass es mich mit dem Bild eines Boxers vergleichen. Er kassiert Schläge, er geht zu Boden, aber er steht wieder auf.
Resilienz bewahrt dich nicht vor Rück-Schlägen oder Schicksals-Schlägen. Dein Leben ist nicht einfacher als das von anderen. Dich treffen diese Umstände genauso, aber sie zerstören dich nicht. Du hast eine innere Stärke, die dir dabei hilft immer einmal mehr aufzustehen als hinzufallen. Auf deiner Mission werden dir viele Situationen begegnen, an denen du wachsen wirst. Damit du wächst und nicht zerbrichst, brauchst du genau diese Portion Resilienz. Gerade die belastenden Momente sind die, die uns weiterentwickeln, wenn wir sie ertragen.
Der Arzt Viktor Frankl schrieb dazu: „Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.“ Als Jude überlebte er mehrere Konzentrationslager. Er war Neurologe und Psychiater und widmete sich in besonderer Weise dem Thema Resilienz. Was Frankl sagt, ist Folgendes: Wenn du deine Mission kennst, also dein „Warum“, dann ist es fast egal, wie die Umstände sind. Hat dein Leben einen Sinn, wird es sich immer lohnen weiter zu leben.
Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit belastenden Situationen umzugehen.
Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt zehn Faktoren, die bei resilienten Personen höher ausgeprägt sind als bei anderen. Dazu zählen Stress- und Gefühlsbewältigung, Entscheidungsfähigkeit, kritisches und kreatives Denken, Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Fähigkeit, Probleme zu lösen und Selbstwahrnehmung. Um diese Faktoren auszubilden gibt es einen entscheidenden Faktor. Resiliente Menschen haben eine gute Beziehung zu mindestens einer Bezugsperson. Ob das deine Eltern, dein Freund, deine Freundin, der Bruder oder die Schwester ist, spielt keine Rolle. Ein soziales Netz, dass dich wertschätzt, ist dein entscheidender Schutzfaktor. Menschen um dich herum, denen du dich verbunden fühlst. Beziehungen zu anderen, die dich unterstützen. Wer das schon in früher Kindheit erlebt, geht mit einer guten Portion Resilienz ins Leben.
Um also erfolgreich durch schwierige Situationen auf deiner Mission zu kommen, ist es wichtig, dass du dich um deine Beziehungen kümmerst. Insbesondere zu denen, mit denen dich eine Herzensbeziehung verbindet. Sie werden auch dann für dich da sein, wenn du das Gefühl hast, dass dich das Leben gerade zerreißt.
Darüber hinaus kannst du es dir gezielt zur Aufgabe machen, Einzelne der zehn Resilienzfaktoren zu trainieren. Mach dir klar, was deine Stärken sind, und baue diese aus. Wie immer beginnt auch Resilienz mit einem erneuerten Denken. Es gibt eine ganze Reihe Methoden, die dir dabei helfen können. Willst du beispielsweise lernen, mit Stress umzugehen, lerne Methoden zum Zeitmanagement, zur Selbstregulation oder Entspannungstechniken. Geht es darum, Probleme besser zu lösen, lerne, was hinter S.P.A.L.T.E.N. steckt. Jede Methode, die du beherrscht, ist wie ein Werkzeug in deiner Hand. Begegnen dir Schwierigkeiten unterwegs, bist du vorbereitet. Du hast ein starkes soziales Netz und die einzelnen Tools, die dir helfen, nicht zu verzweifeln.
Mut, Demut, Langmut
Zum Schluss geht es noch einmal um drei Eigenschaften, die dir bei deiner Mission helfen. Du wirst sie brauchen, um vorwärtszukommen. Und während du gehst, wirst du sie immer mehr entwickeln. Ich will dir an dieser Stelle einmal die Geschichte von David erzählen. Du findest sie im 1. Buch Samuel, ab Kapitel 16.
Veränderung ist unausweichlich, wenn du Gottes Mission für dein Leben erfüllen willst.
David war der jüngste Sohn seines Vaters. Seine Brüder waren stattliche Männer. Trotzdem erwählte Gott ihn. Durch den Propheten Samuel ließ er ihn zum neuen König von Israel berufen. Das geschah dadurch, dass Samuel ihn salbte. Und das, obwohl zur selben Zeit Saul König war.
Direkt nach seiner Berufung rannte David los und sagte es allen. „Ich bin der neue König, ich bin der neue König.“ Saul bekam das mit und räumte natürlich direkt seinen Platz, denn er wusste, dass seine Zeit jetzt zu Ende war. Weit gefehlt! Nichts davon ist wahr. Nachdem David berufen wurde, machte er das, was er die ganze Zeit tat: Er ging wieder zurück zu den Schafen. Er spielte Harfe, schrieb Lieder, kämpfte mal mit Löwen, mal mit Bären und beschützte die Schafherde seines Vaters. Was er in dieser Zeit lernte, war die Grundlage für das, was noch kommen würde. Hin und wieder wurde er als Harfenspieler an den Palast gerufen. Immer dann, wenn der König schlechte Laune hatte. Und das brachte ihn mitunter in Lebensgefahr. Wie muss sich das angefühlt haben? Da saß David als Musiker auf dem Boden im Palast des Königs. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass er eines Tages auf diesem Thron sitzen würde. Doch jahrelang war davon nichts zu sehen. Im Gegenteil. Als er eines Tages seine großen Brüder besuchte, um Essen auf das Schlachtfeld zu bringen, wurde er nur verhöhnt. Keiner nahm ihn ernst, als er sagte, dass er es mit Goliath aufnehmen würde. Ja, selbst Saul wusste nicht, wer dieser Junge war. Merkwürdig, oder? Hatte er doch schon oft für ihn Harfe gespielt.
Als er dann wirklich Goliath besiegte, wurde er zum Helden. Das Volk, besonders die Frauen, feierten ihn. Und das gefiel einem nicht – dem König. Als Saul ihn schließlich verfolgte, hatte David zweimal die Möglichkeit, den König zu töten. Trotzdem tat er es nicht.
Wie lang und steinig der Weg für David auf dem Weg seiner Mission doch war. Über Jahrzehnte war von seinem Königtum nichts zu sehen. Im Gegenteil. Sein Leben war geprägt von Verachtung und Einsamkeit. Bis Gott auf dramatische Weise eingriff. An einem Tag starben König Saul und sein ältester Sohn Jonatan. Er wäre der eigentliche Thronfolger gewesen. Und in einem Teil von Israel wurde David über Nacht zum König. Wenig später war er dort, wo Gott ihn vor Jahren hin berufen hatte. Er wurde zum König von ganz Israel. Wer glaubt, dass David damit am Ziel und die Geschichte vorbei war, täuscht sich. Seine Mission hatte gerade erst begonnen.
Die Geschichte von Davids Berufung und seiner Mission ist ein großartiges Beispiel. Wen Gott beruft, den befähigt er auch. Für diese Schule der Befähigung brauchte Gott viele Jahre alleine mit David. Auch wenn er schon sehr früh wusste, dass er einmal König werden würde, sah es viele Jahre nicht danach aus. Gott lehrte ihm, Verantwortung zu übernehmen. Aber nicht mit seinem Volk. Sondern mit Schafen. Er lehrte ihn Geduld und Demut. Nicht als Herrscher, sondern als Diener. Er lehrte ihm Mut. Zuerst im Kampf gegen wilde Tiere, dann gegen den übergroßen Riesen Goliath. Er lehrte ihm Langmut in der Einsamkeit. Wie sich das anfühlte, kannst du in Davids Psalmen nachlesen. In dieser Lebensschule lernte David, sich von Gott ganz abhängig zu machen.
Ja, er machte Fehler und viele mussten dafür bezahlen. Trotzdem wird David ein Mann nach dem Herzen Gottes genannt. Über Jahrzehnte hatte Gott seinen Charakter geschult. Gott hatte diese Zeit dazu verwendet, um ihn auf das vorzubereiten, was Sein Traum für Davids Leben war. Er sah in ihm mehr als nur den König von Israel. Viele Generationen später würde Gottes Sohn als Nachfolger von David geboren werden. Wie David würde auch Jesus in Betlehem auf die Welt kommen. Wie bei David sahen viele Mitmenschen auch in Jesus keinen König. Und beide wurden von engsten Freunden verraten.
Gott möchte zuallererst dich verändern.
Gottes Ruf auf deinem Leben ist die Herausforderung, sich Seiner Lebensschule zu stellen. Gott ruft dich zu deiner ganz eigenen Mission. Doch bevor du das Leben von anderen veränderst, möchte Er zuallererst dich verändern. Veränderung hat ihren Preis. Veränderung tut oft weh. Aber Veränderung ist unausweichlich, wenn du Gottes Mission für dein Leben erfüllen willst.
Im nächsten Kapitel geht es darum, wie du weiterkommst.