Im ersten Teil ging es darum, was dich alles davon abhalten kann, deine Mission zu leben. Im zweiten Teil ging es darum, was du alles lernst, wenn du dich auf den Weg machst. Im dritten Teil erfährst du mehr darüber, welche konkreten Schritte du machen kannst, um weiter zu kommen. Aber bevor es weiter geht, will ich dir nochmal eine Frage stellen. Glaubst du überhaupt daran, dass dein Leben einen Sinn hat?
Wer etwas will findet Wege, wer etwas nicht will findet Gründe.
Du musst verstehen, dass es um mehr geht als nur das, was du dir wünscht. Dir muss klar sein, dass deine ganz persönliche Mission konkrete Schritte braucht. Und du brauchst den Willen, Gottes Traum für dein Leben zu leben. Wenn das alles der Fall ist, dann ist der nächste Teil für dich. Es gibt eine Mission, die nur du erfüllen kannst. Sie zu kennen und zu leben gibt deinem Handeln eine Würde. Du kannst nicht alles machen und nicht alles sein. Gerade deshalb ist es wichtig, dass du das tust, wofür du eigentlich bestimmt bist. Und dich nicht von tausend anderen Sachen ablenken lässt.
Von Mark Twain stammt das Zitat: „Die beiden wichtigsten Tage Deines Lebens sind der Tag, an dem Du geboren wurdest, und der Tag, an dem Du herausfindest, warum.“
Erste Schritte
„Wer etwas will findet Wege, wer etwas nicht will findet Gründe.“ Willy Meurer.
Was motiviert dich? Liebe oder Angst? Schmerz oder Freude? Was auch immer dich in Bewegung setzt: Finde deinen Weg. Manche Menschen treibt die Liebe für andere an. Manche werden von der Angst getrieben, ihr Leben zu verpassen. Wieder andere spüren den Schmerz verpasster Chancen. Und nochmal andere motiviert Vorfreude und Lust auf das Neue, dass es zu erreichen gibt. Was immer dich antreibt, nutze dieses Momentum, um vorwärtszukommen. Wenn du es wirklich willst, wirst du erleben, dass sich ungeahnte Möglichkeiten ergeben. Du bist mit dem Status quo nicht zufrieden. Du willst nicht einfach nur bequem und sicher leben. Du willst mehr. Diese innere Haltung ist die Voraussetzung dafür, dass Gott deine Vorstellung vom Leben mit seiner Mission sprengt. Du magst auf anderem Wege auch glücklich und reich werden. Aber ein erfülltes Leben führt der, der auf der Spur seiner ganz persönlichen Mission unterwegs ist.
Gott wird dich in Situationen führen, in denen dich der Schmerz, die Freude, die Liebe oder die Angst nicht länger kalt lassen. Der Drang nach Veränderung lässt dich all das hinterfragen, was du bisher als „normal“ angenommen hast. Es gibt eine Stärke, die erst in dieser Spannung freigesetzt wird. Eine Schönheit, die nur im Schmerz sichtbar wird. Mut, den du nur im Tal der Angst bekommst. Eine Unzufriedenheit, dass du aus Liebe handeln musst, weil du nicht länger zuschauen kannst. Und eine Vorfreude, die Kraft und Durchhaltevermögen freisetzt, weil du weißt, dass du deine Mission gefunden hast. Du bist für diesen Moment geboren. Du bist hier, um der Not dieser Welt zu begegnen. Du bist bereit, deine eigenen Erwartungen an das Leben dieser Mission zu unterstellen. Ja du bist sogar bereit, für das größere Ziel Nachteile in Kauf zu nehmen. Glaub mir: Deine Mission liegt genau vor dir.
In den nächsten Kapiteln werden wir uns von mehreren Seiten deiner Mission nähern. Sie sollen dir Hilfestellung geben, wie du deine Mission finden kannst. Dabei ist es wichtig, dass du verstehst, dass es nicht nur den einen Weg gibt. Mose fand seine Berufung am brennenden Dornbusch, Petrus hatte gerade gefischt, als Jesus ihn rief. Und Paulus musste zuerst von seinem Reittier fallen und blind werden. Los geht´s.
Die wichtigste Entscheidung
Bevor wir uns gemeinsam auf die Suche nach deiner Mission machen, gibt es noch eine wichtige Frage zu klären. Deine Mission kannst du nur dann als Gottes Traum für dein Leben verstehen, wenn du an ihn glaubst. Es gibt viele Menschen, die auf allen möglichen Missionen unterwegs sind. Sie sind erfolgreich, verändern die Welt, tun Gutes. Und viele von ihnen sind dabei auch wirklich selbstlos. Aber ist es Gottes Traum? Paulus schreibt an seinen Freund in 1. Timotheus 2, 4-5:
„Denn er (Gott) will, dass alle Menschen gerettet werden und seine Wahrheit erkennen. Es gibt nur einen einzigen Gott und nur einen Einzigen, der zwischen Gott und den Menschen vermittelt und Frieden schafft. Das ist der Mensch Jesus Christus.“
Gottes tiefster Wunsch, sein Traum für die Menschheit ist, dass alle Menschen gerettet werden. Das ist durch seinen Sohn möglich. Er ist eine Person, die wirklich lebte und immer noch lebendig ist. Er wurde in Betlehem geboren und wuchs in der Gegend auf. Mit 30 Jahren fing er an, öffentlich Reden zu halten und Wunder zu tun. Er war kein neuer Prophet oder Philosoph. Er sagte von sich: „Ich bin der Weg“ und er behauptete Gott leibhaftig zu sein. Sein größtes Gebot war: „Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Sein Name ist Jesus. Er kündigte seinen Tod an. Er würde sterben. Er würde es für dich und mich tun, damit wir leben könnten.
Er starb unschuldig. Er bezahlte den Preis für unsere Fehler. Die Geschichte schien am Kreuz vorbei zu sein. Bis zum dritten Tag. Dann wurde er wieder lebendig. Nach seiner Auferstehung zeigte er sich hunderten. Er bewies, dass er die Wahrheit sagte. Er ist der Weg! Er ist Gott! Und er bezahlte für die Schulden der ganzen Welt. Durch sein Leben und Wirken wurde Gottes Traum Realität.
Hast du die wichtigste Entscheidung deines Lebens schon getroffen?
Ganz sicher wirst du eine Mission finden, auch ohne daran zu glauben. Für mich ist dieser Glaube die Voraussetzung, meine Mission zu leben. Ich glaube, dass Gott ganz allgemeine Missionen für uns Menschen hat. Und eine ganz Spezielle für jeden Einzelnen. Doch die alles entscheidende Frage ist, ob du ihm glaubst. Ob er nicht nur ein Weg, sondern DEIN Weg ist.
Schattenseite
Bevor wir uns deiner Mission von der hellen Seite nähern, will ich dich mit auf die Schattenseite nehmen. Die Frage, um die es in diesem Kapitel geht, ist Folgende: Gibt es Missionen, die ganz sicher nicht Gottes Traum für dein Leben sind? Die klare Antwort darauf lautet: „Ja. Die gibt es.“ Gott hat uns in seinem Wort einen Maßstab, einen Kompass, ein Navigationssystem gegeben. Daran muss sich deine Mission messen lassen. Glaube also nicht, dass Gott dich als Bankräuber, Zuhälter oder sonst als Kriminellen berufen hat. Lass mich das nochmal etwas genauer verdeutlichen. Paulus schreibt in 2. Timotheus 2,13.
„Sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.“
Gott steht zu seinem Wort und er steht zu seinen Geboten. Er bleibt dir treu. Und noch wichtiger: Er bleibt sich selbst treu. Was also deine Berufung angeht, kannst du davon ausgehen, dass sie immer in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist. Diesen teilt er uns in der Heiligen Schrift mit.
Es gibt Missionen, die ganz sicher nicht Gottes Traum für dein Leben sind.
Du wirst jetzt einwenden, dass das Alte Testament voll von Geschichten ist, in denen Menschen merkwürdige, ja sogar kriminelle Sachen unternahmen. Und das im Auftrag Gottes. Jesaja lief drei Jahre nackt herum. Hosea heiratete eine Hure. Elia tötete 450 Baalspriester. Jiftach opferte seine eigene Tochter. Und das Volk Israel vollstreckte eine ethnische Säuberung, indem sie alle Bewohner von Kanaan töteten. Na ja, fast alle. Einige Taten waren tatsächlich auf einen Befehl Gottes zurückzuführen. Andere waren schlichtweg dumm und unüberlegt. Ohne Zweifel gehört das Alte Testament zur Heiligen Schrift. Trotzdem ist es keine Rechtfertigung für Straftaten im Namen Gottes. Denn im Neuen Testament wendet sich das Blatt. Wir erleben eine Erneuerung von Gottes Heilsplan. Jesus sagt in Markus 1, 15:
„Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbei gekommen.“
In seinen Geschichten erzählt er von Gottes himmlischem Reich. Mit seinem Leben zeigt Jesus, was es bedeutet, in einem Königreich des Friedens zu leben. Seine Lehren stellen das bisherige Denken völlig auf den Kopf. Am deutlichsten wird das durch die Bergpredigt in Matthäus 5 sichtbar.
„Ihr wisst, dass den Vorfahren auch gesagt wurde: ›Auge um Auge, Zahn um Zahn!‹ Doch ich sage euch: Leistet keine Gegenwehr, wenn man euch Böses antut! Wenn jemand dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin!“
Einige Verse später geht es um die Feinde.
„Es heißt bei euch: ›Liebe deinen Mitmenschen und hasse deinen Feind!‹ Doch ich sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!“
Das ist radikal anders als alles, was zuvor als normal galt. Als Nachfolger von Jesus gelten für dich neue Gebote. Dabei löst Jesus die Alten nicht auf. Vielmehr erfüllt er sie. Johannes 13,34-35:
„Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot: Liebt einander! So wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr euch auch untereinander lieben. An eurer Liebe zueinander wird jeder erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“
Dein Handeln und deine Mission müssen sich an diesem Maßstab messen lassen. Gottes Traum für dein Leben ist gekennzeichnet durch Liebe. Auch wenn dir das befremdlich vorkommt, geht es bei deiner Mission nicht um dich. Deine Mission entspringt aus seinem Herzen. Sein Herzschlag wird in deinen Taten der Liebe sichtbar.
Bevor wir die Schattenseite verlassen, will ich das nochmal unterstreichen. Deine Mission hat nichts mit Egoismus oder Selbstverwirklichung zu tun. Und deine Mission wird niemals im Widerspruch zu den Geboten Gottes stehen. Gottes Traum für dein Leben hat immer den Nächsten im Blick. Sein Traum entspringt und endet in seinem liebenden Vaterherz. Deine Mission zu leben bedeutet, Gott mehr zu gehorchen als Menschen. Auch wenn das bedeutet, dass im Zweifelsfall daraus ein Konflikt entsteht.
Ganz allgemein
Berufung bedeutet, dass du gerufen wirst. Gott ruft dich. Berufen zu sein bedeutet aber auch, sich rufen zu lassen. Öffnest du die Bibel, findest du Bestimmungen, Aufgaben und Missionen, die ganz allgemein für alle Menschen gelten. Liest du beispielsweise die Schöpfungsgeschichte am Anfang der Bibel, stellst du fest, dass Gott schon da die ersten Aufgaben verteilt. 1. Mose 1,28
„Vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz!“
Wenig später gibt es die nächste in 1. Mose 2,15.
„Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und ihn zu bewahren.“
Lass uns mal weiter gehen und im Neuen Testament nach Aufgaben suchen, die für jeden Jesusnachfolger gelten. Was ist mit Kolosser 3, 15?
Und der Friede, den Christus schenkt, soll euer ganzes Leben bestimmen. Gott hat euch dazu berufen, in Frieden miteinander zu leben; ihr gehört ja alle zu dem einen Leib von Christus. Dankt Gott dafür!
Du bist berufen, Frieden zu stiften. Das ist Teil deiner Mission als Nachfolger von Jesus. Oder was denkst du über diesen Auftrag? Matthäus 28, 19-20a
„Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe.“
Berufung bedeutet, gerufen zu sein. Und Berufen zu sein bedeutet auch, sich rufen zu lassen.
Der Missionsbefehl ist so deutlich, dass kein Nachfolger von Jesus sagen kann, er habe keine Aufgabe bekommen. Es ist keine Missionsbitte von Jesus, es ist ein Missionsbefehl! Du könntest diese Liste noch eine ganze Weile fortführen. Du bist berufen zur Freiheit (Galater 5,1), berufen zur Nachfolge (Lukas 9,59), berufen zur Sohnschaft (Epheser 1,5). Doch lass uns mal ein kleines Stück weiter nach hinten im Neuen Testament gehen. Petrus schreibt da, dass wir dazu berufen sind, anders zu sein (1. Petrus 1, 15). Dass dies nicht nur auf Gegenliebe stößt, erklärt sich von selbst. Und auch das erwähnt Petrus, indem er darauf hindeutet, dass dies Leid mit sich bringen kann. (1. Petrus 5, 10). Es kann also Teil deiner ganz allgemeinen Berufung sein, Nachteile oder Leid zu erleben. Das gefällt dir nicht? Verstehe ich. Leider ist diese Aussage aktueller denn je. Noch nie in der Menschheitsgeschichte wurden so viele Christen für ihre Überzeugung verfolgt, wie heute. Das bestätigt der Weltverfolgungsindex. Also was meinst du? Ist das mit der Mission immer noch was für dich? Bevor du es dir anders überlegst, lass uns schnell zum nächsten Kapitel gehen. Dort geht es um die Frage, wofür dein Herz schlägt. Denn auch das kann dir helfen, deine Mission zu finden.
Was dein Herz berührt
Wir leben in einer Welt, die nicht perfekt ist. Sicher hast du das schon bemerkt. Wie wir Menschen miteinander und mit diesem Planeten umgehen, ist nicht, wie Gott sich das ursprünglich mal gedacht hat. Wir leben in einer Welt, in der das Böse auch Realität ist. Und oft leiden nicht die unter den Folgen, die das Dilemma verursachen. Das ist ungerecht. Gott sieht das jeden Tag. Es hat ihn vor über zweitausend Jahre zum Handeln bewegt. Johannes 3,16.
„Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben.“
Gottes Liebe zu dir und mir hat ihn dazu bewegt, seinen Sohn Jesus Christus auf diese Welt zu senden. Verstehst du das? Gottes Herz wurde bewegt durch die Not dieser Welt. Er konnte nicht länger zusehen. Er musste handeln.
Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.
Kennst du dieses Gefühl? Welche Not oder welche Ungerechtigkeit, welcher Missstand oder welche Ausbeutung berührt dein Herz so tief, dass du nicht länger zuschauen kannst? Was ist es, dass in dir eine Art heiligen Zorn erweckt? Was kannst und willst du nicht länger einfach so hinnehmen? Wo denkst du, dass diese Welt eine Veränderung braucht? Und wo bist du für diese Veränderung die Antwort?
Gott hat einen Teil von sich in jeden Menschen hineingelegt. Einen Teil, der aus Liebe handeln muss und nicht länger zusehen kann. Nicht egoistisch. Nicht zum eigenen Vorteil. Im Gegenteil. Gott gab seinen einzigen Sohn für diese Welt. Es geht um selbstlose, gebende Taten der Liebe. Was bist du bereit zu geben? Wo bist du bereit, einer zum Himmel schreienden Not zu begegnen? Du bist Gottes Antwort auf die Not dieser Welt. Es ist deine Bestimmung. Es ist deine Mission. Es ist dein Vorrecht, anderen zu dienen. Indem du seine Mission lebst, bringst du ein Stück Himmel zurück auf die Erde. Die Frage ist also: „Was berührt dein Herz?“
Das zu finden, setzt unglaubliche Kraft frei. Seine Mission wird Gottes „über“ auf deinem „natürlichen“ freisetzen. Dinge, die aus menschlicher Sicht unmöglich sind, werden jetzt möglich. Du wirst erleben, wie das Übernatürliche in deinem Natürlichen sichtbar wird.
„Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Markus 9, 23b
Deine Stärken
Deine Stärken sind Gottes Zugabe für deine Mission. Kennst du sie? Es kann sein, dass es dir jetzt schwerfällt, auf diese Frage eine sichere und selbstbewusste Antwort zu geben. Es fallen dir möglicherweise sofort Dinge ein, die du nicht kannst. Genauso fallen dir Dinge ein, die deine Freundin oder dein Freund sehr gut können. Woran liegt das? Den Grund dafür findest du in deiner Vorstellung von „Normal“. Deine Stärken fallen dir deshalb nicht auf, weil sie schon lange Teil deines Lebens sind und du sie als normal annimmst. Viele haben sich in deiner Kindheit bereits entwickelt. Es kann sein, dass du manche Stärken sogar als etwas Negatives empfindest. Wenn du beispielsweise als Kind immer wieder dafür kritisiert wurdest.
Du und deine Fähigkeiten sind einzigartig. Das, was du als normal abtust, ist in Wirklichkeit besonders. Damit dir klar wird, wie besonders deine Stärken sind, ist es wichtig, dass du dich mit dir und deinen Fähigkeiten auseinandersetzt. Nicht arrogant oder überheblich, sondern ehrlich und dankbar. Immer mit dem Blick, anderen damit zu dienen. Du musst wissen, was dich so besonders macht. Nur so kannst du deine Stärken für deine Mission nutzen. Gott hat dir diese Talente und Stärken gegeben. Einige davon hast du sicher schon weiterentwickelt. Andere warten noch darauf, von dir entdeckt zu werden.
Selbstanalyse
Analysiere deine Vergangenheit. Betrachte dich selbst und deinen Umgang mit Herausforderungen. Achte darauf, dass es hier nicht um die Meinung anderer geht. Versuche, neutral zu bewerten, was dir bisher gut gelungen ist. Wo könnten Stärken liegen, die du bisher als selbstverständlich angenommen hast?
Suche weiter deine Vergangenheit nach Dingen ab, die dir gut von der Hand gingen. Wo hattest du erstaunlich schnell und präzise ein Problem erkannt und gelöst? Was hast du schnell gelernt oder verinnerlicht?
Und auch das kann dir helfen: Frag dich, was deine Hobbys sind. Was macht dir so viel Spaß, dass du regelmäßig die Zeit, ja sogar das Essen vergisst? Ergibt sich für dich so etwas wie ein roter Faden oder ein gemeinsamer Nenner?
Fremdanalyse
Deinem Umfeld geht es sicher genauso wie dir. Die eigenen Stärken zu sehen wird ihnen möglicherweise auch schwerfallen. Dafür werden sie aber deine Stärken sehr gut kennen. Nutze dieses Wissen! Suche dir also in deinem Freundeskreis, an deinem Arbeitsplatz oder in der Kirche Menschen, denen du vertraust. Deine Familie, insbesondere deine Eltern, habe ich hier nicht erwähnt. Das hat den Grund, dass es sein könnte, dass eigene Interessen, also wie du sein solltest, das Bild verzerren. Stell ihnen diese simple Frage: „Welche Stärken siehst du in mir?“ Lass dir auch immer ein konkretes Beispiel nennen. Schreibe eine Liste der Antworten zusammen. Das Gesamtbild wird umso deutlicher, je mehr Antworten du zusammensammelst. Dann fange an, diese zu sortieren. Wo gibt es Überschneidungen? Welche Stärken wurden mehrmals genannt? Du bist auf dem Weg.
Studieren
Nutze dein Wissen und bilde dich weiter. Bilde dich selbst fort. Nutze Bildungsangebote die dir helfen, ein breiteres Wissen zu erlangen. Denke nicht außerhalb der Box. Schmeiß die Box ganz weg und fang an zu lernen. Alles Mögliche. Was macht dir davon besonders viel Spaß? Wo bist du besonders schnell erfolgreich? Was ist der Reiz daran? Ist es das Neue an sich oder ein spezielles Thema?
Probieren geht über studieren
Ich will es dir in drei Worten zusammenfassen: Machen, machen, machen. Mach Praktika, Nebenjobs, ehrenamtliche Arbeiten. Melde dich freiwillig in der Gemeinde zu einem neuen Dienst. Nur wer Neues ausprobiert, kann auch auf Neues stoßen. Vielleicht machst du heute eine Ausbildung oder gehst einer Arbeit nach, nur weil andere es von dir erwarten. Nutze alle Möglichkeiten, um in andere Bereiche hineinzublicken. Mach dir dein eigenes Bild. Hast du dich beispielsweise für einen theoretischen Beruf entschieden, finde eine Nebentätigkeit in einem sozialen Bereich. Selbst wenn du merkst, dass es nicht deinen Stärken entspricht, bist du dadurch um eine Erfahrung reicher geworden.
Professionelle Hilfe
Es gibt Mentoren und Coaches, die spezialisiert auf diese Frage sind. Auch „findyourmission“ kann dir dabei helfen. Außerdem empfehle ich dir das Strengthfinder-Programm des Gallup-Instituts. Dieses hilft dir durch einen ausgewählten Fragekatalog, deine Stärken herauszufinden. Unter 33 Millionen bist du der Einzige, der deine fünf Top-Stärken in dieser Ausprägung besitzt. Insgesamt gibt es 34 Stärken. Du siehst also, dass dein Stärkenprofil genauso individuell ist wie dein Fingerabdruck. Bist du deinen eigenen Stärken ein Stück näher gekommen?
Die anderen
Fühlst du diese Bewegung? Diese Motivation in deinem Herzen? Dieses Feuer, das deine Mission entzündet hat? Du bist bereit, die Welt zu verändern. Was du als Nächstes brauchst, sind andere, die mit dir brennen. Ich meine nicht, dass du von anderen abhängig bist. Deine Mission hast du zu erfüllen. Aber gerade in schwierigen Momenten, in denen dein Glaube auf der Probe steht, ist es hilfreich, Verbündete zu haben. Wenn du deine Mission lebst, wird Gott neue Menschen in dein Leben bringen. Und gleichzeitig wirst du alte Beziehungen hinterfragen müssen. Aus einigen wirst du herauswachsen. Dafür wirst du in andere Beziehungen hineinwachsen. Fang an, nach Menschen zu suchen, die wie Brandbeschleuniger dein inneres Feuer anfachen. Mentoren, Jugendleiter, Pastoren, Geschwister, Großeltern. Umgib dich mit Menschen, die ihre Mission leben. Lass dich durch ihre Biographien inspirieren. Suche dir Glaubensvorbilder.
Im Gegensatz dazu, halte dich von Feuerlöschern und „Asbest-Menschen“ fern. Sortiere sie aus. Was zeichnet diese beiden Typen aus? Feuerlöscher sind Menschen, die das Feuer in dir sehen und es bekämpfen. Du brennst für eine Sache. Und zu deiner Überraschung finden sie das gar nicht toll. Sie wollen lieber, dass sich nichts ändert. Sie sagen zu allem nein. Ja, sie werden dich sogar entmutigen. Sei dir im Klaren darüber, dass ihre Ablehnung mehr über sie als über deine Mission aussagt.
„Asbest-Menschen“ dagegen sind feuergeprüft und unentflammbar. Sie bekämpfen dich nicht aktiv, aber sie lassen sich überhaupt nicht von deinem Feuer anstecken. Auch sie schaden deiner Mission, weil sie verhindern, dass andere angesteckt werden.
Noch eine wichtige Sache zum Schluss. Nicht jeder der dich kritisiert, ist einer der beiden Typen. Pass also auf, wen du aussortierst. Ehrliche Kritik ist hilfreich. Sie kann deine Mission sogar bewahren und schützen. Achte also immer darauf, dass du Menschen hast, denen du vertraust. Gib ihnen das Recht, dein Leben und deine Mission kritisch zu hinterfragen. Am Ende aber bist du für deine Mission verantwortlich, nicht sie.
Deine Vision
In den nächsten beiden Kapiteln wird es um deine Vision und deine Mission gehen. Um den Unterschied zu verstehen, stelle dir bitte einmal deine Lebenslinie als Zeitstrahl vor. Visionen stellen Zielpunkte dar. Den größten und letzten Punkt kannst du als Lebensvision beschreiben. Den Weg dorthin beschreibt deine Mission. Flankiert wird diese Reise von deinen Werten. Ermöglicht durch deine Fähigkeiten und Stärken. In diesem Kapitel geht es also um deine Vision.
Deine Lebensvision gibt deinem Leben eine Richtung. Sie beschreibt dein langfristiges Ziel.
„I Have a Dream.“ Martin Luther King
Der US Bürgerrechtler und Baptistenprediger hielt im August 1963 eine visionäre Rede mit genau diesem Titel. Bis heute ist diese Vision vielleicht die bekannteste in der westlichen Welt.
Und noch immer ist diese Vision nicht erfüllt. Sie gibt heute noch einer ganzen Bevölkerungsschicht der USA eine Richtung. Weit über den Tod von Martin Luther King hinaus. Viele haben diese Vision zu ihrer eigenen gemacht. Viele persönliche Missionen verfolgen dieses Ziel. Martin Luther King hat seine Lebensvision damit in vier Worte zusammengefasst.
Deine Lebensvision gibt deinem Leben eine Richtung. Sie beschreibt dein langfristiges Ziel. Du legst darin fest, was du mit deinem Leben erreichen willst. Und du klärst dein „Warum“. Sie gibt dir Klarheit darüber, wo es hingeht.
Kleinere Visionen können dir Zwischenziele geben, die du erreichen willst. Sie sollten immer in Übereinstimmung mit deiner Lebensvision stehen.
Vielleicht hast du eine grobe Vorstellung, wo du mit deinem Leben hin willst. Es kann auch sein, dass du mehrere Ziele verfolgst. Hier ist es wichtig, dass du dir Prioritäten setzt. Sonst besteht die Gefahr, dass du am Ende frustriert bist, weil du keine Vision erreichst.
Die folgenden Fragen können dir Klarheit verschaffen, was dein eigentliches Ziel ist. Lass dir Zeit für diese Fragen. Sieh es mehr als einen Entwicklungsprozess. Nimm diese Fragen als Samen. Säe sie in dein Herz. Kultiviere sie in deinen Gedanken. Und dann lass die Antworten wachsen.
Wer bist du?
Du bist mehr als das was, andere in dir sehen. Finde heraus, wer du aus Gottes Sicht bist. Und mache seine Wahrheit zu deiner Wahrheit. Es kann sein, dass du bis heute nur einen Teil davon kennst. Sei dir also bewusst, dass deine Antworten eine Momentaufnahme sind. Du wirst dich weiterentwickeln und mehr über Gott und seine Sicht lernen. Deshalb macht es Sinn, sich dieser Frage immer wieder zu stellen. Die Vorteile aus dieser Erkenntnis liegen auf der Hand. Deine Antworten helfen dir, deinen wirklichen Wert zu erkennen. Du machst dich unabhängig von der Meinung anderer. Und damit auch von Manipulation. Gottes Wahrheit über dich zu kennen, macht frei.
Was kann du?
Im Kapitel „Deine Stärken“ ging es genau um diese Frage. Deine Stärken sind so individuell wie dein Fingerabdruck. Gott hat sie dir mitgegeben. Du darfst sie weiterentwickeln. Nutze also das vorletzte Kapitel, um diese Frage zu klären.
Was willst du verändern?
Auch dafür gab es ein ganzes Kapitel. „Was dein Herz berührt“ gibt dir Antworten auf genau diese Frage. Wenn du weißt, wofür dein Herz schlägt, hast du eine Ahnung davon, welchem Bedürfnis du begegnen willst.
Wie erreichst du diese Veränderung?
Diese letzte Frage beschäftigt sich mit den Zwischenzielen. Eine große Vision kann leicht überfordern. Lass dir von Gott helfen, Zwischenziele auf dem Weg dorthin zu sehen. Du kannst nicht die ganze Welt auf einmal verändern. Aber du kannst die ganze Welt für den einen verändern.
Wie erreichst du durch dein tägliches Handeln deine Vision?
Du hast dich auf eine spannende Reise zu dir und deiner persönlichen Mission gemacht. Diese hängt von deiner Vision ab. Lass dir Zeit für diesen Entwicklungsprozess. Und wenn nötig, hol dir Hilfe von einem Mentor, einem Seelsorger, deinem Jugendleiter oder Pastor. Auch sie können dir helfen, diesen Antworten auf die Spur zu kommen.
Deine Mission
Im letzten Kapitel ging es darum, deine Ziele zu definieren. Sie geben deinem Handeln eine Richtung. Damit du diese Ziele erreichst, ist es nötig, konkrete Schritte zu gehen. Deine Mission bedeutet also immer auch, in Bewegung zu sein. Deine Mission gibt deinem täglichen Handeln eine Bedeutung. Sie verbindet dein Jetzt mit deiner Vision. Du lebst nicht einfach so in den Tag. Du hast eine Mission, die nur du erfüllen kannst. Und der heutige Tag bietet dir dazu genau 24 Stunden. Mit deinem Mission-Statement, deinem Leitbild, beschreibst du diesen Weg zu deiner Vision.
Nachdem du dich im letzten Kapitel mit der Frage beschäftigt hast, wo du hin willst, gibt es jetzt die nächste Frage zu klären: Wie erreichst du durch dein tägliches Handeln diese Vision?
Kennst du zumindest teilweise den Weg, kannst du regelmäßig dein Handeln an deiner Mission messen. Deine Mission hilft dir, das Ziel im Fokus zu halten. Sie hilft dir regelmäßig nachzujustieren. Sie hilft dir, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
Unterstelle deine Mission dem Willen Gottes. Deine Mission ist Gottes Traum für dein Leben. Versuche, jeden Tag diesen Traum besser zu verstehen. Und dann arbeite daran, dass Sein Traum und deine Realität sich miteinander decken. Lass mich hier einige Wahrheiten zusammenfassen:
- Deine Mission beinhaltet immer auch deine Stärken.
- Deine Mission ist Gottes Traum für dein Leben.
- Deine Mission begegnet einer Not dieser Welt.
- Deine Mission ist mehr als Selbstverwirklichung.
- Deine Mission ist übernatürlich.
- Deine Mission hilft dir weiter zu kommen.
- Deine Mission beschreibt dein Sein.
- Finde deine Mission, um deine Berufung zu leben.
Nimm dir Zeit, um Klarheit über deine Mission zu bekommen. Frage Gott. Er spricht im Gebet und durch Meditation seines Wortes. Lass dich vom Heiligen Geist inspirieren. Wenn du willst, kannst du dich auch an einen Mentor oder Coach wenden. Vielleicht steht am Ende für dich nur eine grobe Idee, wie du deine Vision erreichen willst. Vielleicht schafft ihr es auch gemeinsam zwei Sätze zu definieren, die selbst ein Kind verstehen kann. Je klarer du dir über deine Mission wirst, desto genauer kannst du sie auch leben. Lebe deine Mission und gehe mutig vorwärts. Gott braucht dich in dieser Welt.
Im nächsten Kapitel geht es um unsere persönliche Geschichte.